Nach Rückzug von Reiner Haseloff: Das ist CDU-Kandidat Sven Schulze

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Die Fußstapfen sind groß - Sven Schulze (46, CDU) soll nicht irgendein Amt übernehmen, sondern auf den dienstältesten Ministerpräsidenten Deutschlands folgen.

CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, l.) will zur Landtagswahl 2026 nicht mehr antreten und macht den Weg für seinen Kollegen Sven Schulze (48, r.) frei. (Archivbild)  © Matthias Bein/dpa

Doch der 46-Jährige hat in den vergangenen Jahren ehrgeizig darauf hingearbeitet, Nachfolger von Reiner Haseloff (71) zu werden.

In der CDU laufen die Fäden bei Schulze schon seit Jahren zusammen. Schulze führt den Landesverband seit 2021.

Haseloff pries ihn einst als "Hoffnungszeichen" aus "unserem Land". Seit 2021 trägt Schulze als Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten Verantwortung.

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Gerne betont er, dass er ein Landeskind ist und die Situation der Wirtschaft genau kennt.

Kurz vor dem Abitur 1997 trat Schulze den Christdemokraten bei. Seitdem durchlief der Mann aus dem Harz viele Stationen einer klassischen politischen Karriere: von der Kommunalpolitik über den Landesvorsitz der Jungen Union bis hin zum Abgeordneten im Europäischen Parlament.

Zwischendurch hat der studierte Wirtschaftsingenieur als Vertriebsleiter gearbeitet.

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Ohne Amtsinhaberbonus in die Wahl 2026

Sven Schulze (48) ist bereits jahrelang enger Vertrauter des bisherigen Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (71). (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

2016 übernahm er nach der schwierigen Regierungsbildung der CDU mit SPD und Grünen den neu geschaffenen Posten des Generalsekretärs der Landespartei. Dabei war er mal als Lautsprecher und mal als Krisenmanager gefordert.

Immer wieder musste der Generalsekretär seine Partei gegen den Verdacht einer mangelnden Abgrenzung nach rechts in Schutz nehmen.

Mit dem schwarz-rot-gelben Bündnis seit 2021 konnte er sich stärker auf seine Regierungsaufgaben konzentrieren. Bei der Intel-Ansiedlung zog er mit Haseloff an einem Strang, auch wenn der Chiphersteller später noch absprang.

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Die Ansiedlung von Unternehmen, die hochwertige Arbeitsplätze schaffen, verfolgt Schulze weiterhin energisch. In Berlin gilt Schulze als gut vernetzt, dennoch sind viele CDU-Landeschefs bundesweit bekannter als der 46-Jährige.

Zuletzt hieß es in der CDU, es soll 2026 zur Landtagswahl kein offenes Rennen gegen den größten Konkurrenten AfD geben. Haseloff soll entweder erneut antreten oder vorzeitig übergeben, forderten einige Christdemokraten hinter vorgehaltener Hand.

Dazu kommt es voraussichtlich nicht - Haseloff will wohl bis zum Ende der Legislaturperiode durchziehen. Die Staatskanzlei müsste Schulze damit ohne Amtsinhaberbonus erobern.

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