Rettungswagen für Ladendieb: Erst Schmerzen in der Brust, dann im Geldbeutel
Halle (Saale) - Ein 44-Jähriger wurde am Sonntagvormittag im Hauptbahnhof Halle bei einem Ladendiebstahl erwischt. Auf dem Polizeirevier wurden dann mehr Straftaten aufgedeckt, bevor es dem Mann plötzlich scheinbar schlecht ging.

Nachdem die Polizeibeamten dem Dieb mitgeteilt hatten, dass er wegen drei Haftbefehlen gesucht wird und 6537 Euro zahlen oder ins Gefängnis gehen muss, klagte er über Schmerzen in der Brust.
Die Einsatzkräfte aus Sachsen-Anhalt nahmen die Situation ernst und riefen einen Rettungswagen.
Nach einer gründlichen Untersuchung konnte aber kein medizinischer Notfall festgestellt werden.
Was hingegen sicher feststand: Der 44-Jährige hatte nicht zum ersten Mal etwas gestohlen.
Im September 2022 erließ die Staatsanwaltschaft Köln gegen ihn zwei Vollstreckungsbefehle, weil er bereits zweimal wegen Diebstahls zu 900 Euro beziehungsweise zu 60 Tage Ersatzfreiheitsstrafe und zu 2550 Euro beziehungsweise 90 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt worden war.
Beide Strafen trat er nie an, sondern zog weiter und beging zusätzliche Straftaten. Die Staatsanwaltschaft Bonn suchte ihn wegen besonders schweren Diebstahls und hatte ihn zu 3085 Euro beziehungsweise 95 Tage Ersatzfreiheitsstrafe verurteilt.
In Halle wurde der 44-Jährige letztendlich in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Eine neue Strafanzeige für den Diebstahl am Hauptbahnhof kam noch obendrauf.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa