Schock bei der Leipziger Wildvogelhilfe: Wer schoss auf Meister Adebar?

Von Anke Brod

Bad Dürrenberg - Bei der Kontrolle eines Horstes in Bad Dürrenberg (Sachsen-Anhalt) entdeckte die Leipziger Wildvogelhilfe am Donnerstag einen geschwächten Storch am Boden. In dessen Brust befand sich bei näherem Hinsehen ein kleines Loch. Was war passiert?

Karsten Peterlein barg den verletzten Storch.  © Wildvogelhilfe Leipzig

Direkt am Freitagmorgen informierte Karsten Peterlein (49) von der Wildvogelhilfe im NABU TAG24 über den Fund.

Er schilderte: "Beim Aufnehmen des Tieres stellte ich eine Lähmung der Beine fest, im Brustbereich war eine kleine, kreisrunde Öffnung." Zügig stellte er das leidende Tier der Leipziger Vogelklinik vor.

Es folgte der Schock: Das Röntgenbild zeigte ein Diabolo im Körper des Vogels - auf Meister Adebar war offenbar geschossen worden!

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Der hinterhältige Angriff endete für den Weißstorch letztlich tödlich. "Ich bin entsetzt", sagte Peterlein und fügte hinzu: "Wir haben bei der Polizei entsprechend Strafanzeige gestellt."

Das Projektil steckte der tierärztlichen Untersuchung nach im Rückenmark. "Wir sind traurig und verurteilen solche Taten auf das Schärfste", äußerte sich der Tierschützer betroffen.

Leider sei das regional nicht der erste Vorfall. Demnach erwischte es kürzlich bereits einen Storch in Torgau auf diese perfide Weise.

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Dem Storch wurde übel mitgespielt.  © Wildvogelhilfe Leipzig
Beim Röntgen dann der große Schock: Der Vogel war angeschossen worden!  © Wildvogelhilfe Leipzig

Wildvogelhilfe hofft auf Hinweise

Der Weißstorch ist laut Bundesartenschutzverordnung sowie dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) eine streng geschützte Art. Die Tötung einer solchen wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet. Dies gilt bei Tötung "ohne vernünftigen Grund" per Tierschutzgesetz auch für Wirbeltiere.

Hinweise zu dem schlimmen Vorfall in Bad Dürrenberg nimmt die Wildvogelhilfe per Mail entgegen.

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