Die Frau, die mit den Toten spricht: "Medium" Ines Illing will auf diese Weise Trauerblockaden lösen

Pirna - Tot ist nicht gleich tot, Sterben bedeutet nicht einfach Weg-Sein. Zumindest in der Welt von Ines Illing (57). Das selbst ernannte Medium aus Berggießhübel (bei Pirna) behauptet, mit toten Seelen zu kommunizieren und dadurch jahrelang anhaltende Trauer bei Hinterbliebenen auflösen zu können.

Ines Illing (57) aus Berggießhübel bei Pirna ist ein selbsternanntes Medium, behauptet, mit Toten zu sprechen.
Ines Illing (57) aus Berggießhübel bei Pirna ist ein selbsternanntes Medium, behauptet, mit Toten zu sprechen.  © Steffen Füssel

In der Praxis von Ines Illing, einer 90er-Jahre-Neubauwohnung, riecht es nicht nach Duftstäbchen, es gibt kein überdimensionales Mandala, auch keine Glaskugel.

Es gibt einen Tisch und Stühle drumherum. "Beim Termin spreche erst mal ich eine halbe Stunde lang. Das dient auch als Beweis für meine Kunden, dass ich wirklich mit den Toten sprechen kann", erklärt das Medium.

Bereits vor einem Treffen findet Schriftverkehr statt, damit Ines Illing sich auf die Gäste und ihre Trauer einstimmen kann: "Mich besuchen Menschen, die nicht aufhören können, zu trauern, oder der Verstorbene soll einen Ratschlag für den weiteren Werdegang eines Hinterbliebenen geben."

Feuchtes Wetter sorgt für volle Pilzkörbe und mehr Gift-Notrufe
Sachsen Feuchtes Wetter sorgt für volle Pilzkörbe und mehr Gift-Notrufe
Kabel durchgeschnitten: S-Bahn zwischen Heidenau und Bad Schandau fährt wieder
Sachsen Kabel durchgeschnitten: S-Bahn zwischen Heidenau und Bad Schandau fährt wieder

Dass manche Menschen ihre - wie sie es nennt - "Hellfühligkeit" für Scharlatanerie oder Trickserei halten, ist Ines Illing bewusst. Dennoch bleibt sie überzeugt, im Namen der toten Seelen aus dem Jenseits sprechen zu können und damit Trauer in Frieden zu verwandeln: "In meiner Welt gibt es keine Hölle, es ist alles Himmel."

Ihre Hilfe kostet etwas

Als Praxis fungiert eine Neubauwohnung. Es riecht es nicht nach Duftstäbchen, es gibt kein überdimensionales Mandala, auch keine Glaskugel.
Als Praxis fungiert eine Neubauwohnung. Es riecht es nicht nach Duftstäbchen, es gibt kein überdimensionales Mandala, auch keine Glaskugel.  © Steffen Füssel

Der Tod des Großvaters war im Leben der jungen Frau ein Schicksalsschlag, den sie erst 25 Jahre später überwinden konnte.

"Es wurde ja nie viel über den Tod gesprochen, noch weniger über das Danach", erinnert sie sich an ihre Kindheit. Das möchte sie mit ihrer Arbeit ändern. Auf einen Termin allerdings müsse man meist "ein paar Wochen" warten.

Um auch in der Zwischenzeit in Kontakt mit ihren Kunden zu treten, veröffentlichte Ines Illing Anfang August einen Ratgeber auf ihrer Internetseite. Darin enthalten sind ihre Gedanken zu Tod und dem Weiterleben, aber auch zur Steigerung der eigenen "Hellfühligkeit" im Alltag.

50 sächsische Weingüter öffneten ihre Tore: Das ist die Bilanz
Sachsen 50 sächsische Weingüter öffneten ihre Tore: Das ist die Bilanz
Schwierige Zeiten in Oederan: Regionalmarkt pleite, Geschäft läuft weiter
Sachsen Schwierige Zeiten in Oederan: Regionalmarkt pleite, Geschäft läuft weiter

Übrigens: Eine 90-minütige "Jenseitskontakt-Sitzung" (auch online möglich) kostet 210 Euro. Die sechsmonatige "Seelenwegbegleitung" für besonders schwere Trauerfälle liegt bei 1750 Euro.

Infos: medium-in-sachsen.de.

Titelfoto: Steffen Füssel

Mehr zum Thema Sachsen: