Eltern und Schüler demonstrieren gegen Lehrer-Abordnungen in Mittelsachsen
Reinsberg - Unterrichtsausfall herrscht auch an Schulen in Sachsen. Deswegen müssen Pauker auch an anderen Einrichtungen aushelfen und werden abgeordnet - ein Beispiel ist die "Grundschule zur Grabentour" im mittelsächsischen Reinsberg. Dagegen machen Eltern und Schüler nun mobil.

Fabian Buschkühl (7) geht in die 1. Klasse der Grundschule im Reinsberger Ortsteil Neukirchen. Laut Fabians Mama Cornelia (49) sollen durch die geplante Abordnung von Fabians Klassenlehrerin die beiden ersten Klassen zusammengelegt werden - damit wären 28 Schüler in der Klasse, was Nachteile für Inklusionskind Fabian hätte.
Jetzt wollen Eltern und Schüler am Freitag ab 15 Uhr auf dem Schulhof demonstrieren. "Der Anlass ist, dass wir im Rahmen von Abordnungen zwei Lehrer unserer Schule verlieren", so Cornelia Buschkühl.
Ein Lehrer hilft in Döbeln aus, die Klassenlehrerin soll an einer Brennpunktschule in Chemnitz arbeiten. "Unser Ziel ist es, gesehen zu werden und Gehör zu finden."
Laut Kultusministerium ist die Zahl von Abordnungen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr gestiegen. Waren es 2023/24 noch 195 Voll- und 2829 Teilabordnungen, so sind es 2024/25 bereits 201 Voll- und 2839 Teilabordnungen. Ein Ministeriums-Sprecher weist allerdings darauf hin: "Zu jeder Schule, die eine Lehrkraft abgibt, gehört auch eine Schule, die sich über eine dringend benötigte neue Lehrkraft freut."


Dabei sei die Entwicklung an Grundschulen laut Clemens Arndt (47), Sprecher des Landesschulamts (LaSuB), positiv. "In den Schularten Oberschule und Förderschule sehen wir dagegen weiterhin die größten Herausforderungen im gesamten Freistaat Sachsen", so Arndt.
Titelfoto: Bildmontage: privat (2)