Kasse, Ölfässer und Bierkästen weg: Frustrierte Gesichter nach Einbruch im Jugendclub
Klipphausen - Vielerorts auf dem Land mangelt es an kulturellem Angebot, die Jugend sucht irgendwann zum Feiern das Weite, Vereinsheime und Clubs bleiben leer. Dass es auch anders geht, beweist der Jugendclub Rothschönberg (bei Nossen). Seit 1998 nimmt ein mittlerweile 20-köpfiges Team die Sache selbst in die Hand, beteiligt sich an Festen oder lädt zu Partys in die Clubräume innerhalb der Gemäuer von des Schlosses. Kurz vor der nächsten Veranstaltung wurde nun eingebrochen.

Die Täter erbeuteten unter anderem 750 Euro Bargeld aus dem versteckten Tresor, einen Flachbildschirm, den Makita-Akkuschrauber, fünf Flaschen Wodka und sechs Kästen Radeberger.
"Die kennen uns, müssen hier bei einer Party gewesen sein und haben uns beobachtet", mutmaßt Clubvorstand Lukas Müller (21).
Seltsam: Bei ihrem nächtlichen Bruch ließen die Diebe auf der einen Seite ein teures Mischpult sowie die Boxen im Tanzraum unberührt, klauten dafür aber sechs alte Ölfässer, die bei Partys als Stehtische im Schlosshof dienten.
"Das bedeutet auch, dass die hier mit einem Transporter durch das Hoftor gekommen sind, um alles einzuladen", schlussfolgert Clubchef Müller.
Dass dabei nachts jemand vorfährt und das Licht in den Clubräumen auch zu Unzeiten angeht, sei dabei für Anwohner im Dorf mittlerweile "ein vertrautes Bild", ergänzt Annalena Zill (22).



Clubteam startet Spendenaufruf, um weiter Veranstaltungen planen zu können
Der Einbruch ist besonders schmerzhaft, da Mitte Oktober die nächste Party ansteht. Rund 150 Leute werden an einer der beiden Theken und auf dem Dancefloor erwartet: "Das Geld war unter anderem als Honorar für den DJ gedacht", erklärt Leon Gruhle (20).
Nun muss aber auch noch das Getränkelager aufgestockt werden sowie neues Inventar her. So startete das 20-köpfige Clubteam einen Spendenaufruf bei Gofundme, um trotz des hinterhältigen Einbruchs weiterhin Jugend-Kultur auf dem Land anbieten zu können.
Die Fahndung nach den Tätern läuft.
Titelfoto: Eric Münch