Gelbweizen, Dinkel oder Leindotter: Sachsens Bauern setzen wieder auf historische Sorten

Dresden - Immer mehr alte Obstsorten finden ihren Weg zurück in die Kleingärten. Doch auch beim Getreide gab es einst eine Vielzahl regionaler Sorten. Auf den Feldern dominieren vor allem moderne Züchtungen. Einige Bauern sehen in historischen Sorten aber Vorzüge, und der Freistaat fördert ihren Anbau.

(Bio-)Bauern wie der Oschatzer Axel Heinze (62) setzen immer mehr auf historische Sorten.
(Bio-)Bauern wie der Oschatzer Axel Heinze (62) setzen immer mehr auf historische Sorten.  © Bildmontage: Arne Dedert/dpa, Steffen Füssel

Biolandwirt Axel Heinze (62) baut seit Jahren acht Hektar Gelbweizen an. Dieses "Urgetreide" enthält Carotinoide, die Backwaren gelb färben und dem Sehvermögen helfen.

Auch wenn der Ertrag unter dem von normalem Weizen liegt: Heinze sieht für die Zukunft Potenzial für alte Getreidesorten. Wie der Dinkel etwa, ein altes Getreide, das seit Jahren eine Renaissance erlebt.

Bauern wie er werden seit 2023 mit 120 Euro pro Jahr und Hektar von Sachsen unterstützt. Auch für den Anbau historischer Kartoffelsorten oder anderer Feldfrüchte wie Leindotter. Ziel sei es, die Gen-Ressourcen für künftige Generationen zu erhalten, heißt es beim Agrarministerium.

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Sie könnten helfen, neue Sorten zu züchten, die regional besser angepasst und klimaresistenter seien. Zeitgleich brauchen die Pflanzen aber vor allem weniger Dünger und Pflanzenschutz, schützen und erhalten so die Artenvielfalt.

Die altertümlichen Mehlsorten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.
Die altertümlichen Mehlsorten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.  © Hendrik Schmidt/dpa
Trotzdem sind die Sorten noch rar: 2023 hätten zehn Betriebe mit einer Fläche von 431 Hektar von der Förderung profitiert, im vergangenen Jahr seien es 15 Betriebe mit 460 Hektar gewesen - bei einer Ackerfläche von rund 700.000 Hektar im Freistaat.

Titelfoto: Bildmontage: Arne Dedert/dpa, Steffen Füssel

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