Duisburger Absturz: Kein Sieg, kein Stürmer-Tor, Letzter - So steigen die Zebras in die 4. Liga ab!

Duisburg/Dortmund - Der frühere Bundesligist und jahrelange Zweitligist MSV Duisburg steht vor dem Komplett-Absturz in die Bedeutungslosigkeit! Nach acht Spieltagen in der 3. Liga sind die Zebras siegloser Tabellenletzter, selbst ein Trainerwechsel ist nach wenigen Tagen verpufft. TAG24 gibt einen Einblick in die dramatische Lage!

Bilder der Resignation: Die Profis des MSV Duisburg sind nach der Niederlage bei der U23 von Borussia Dortmund am Boden.
Bilder der Resignation: Die Profis des MSV Duisburg sind nach der Niederlage bei der U23 von Borussia Dortmund am Boden.  © IMAGO / Nico Herbertz

Die Trainerfrage: Es könnte am Samstag schon das letzte Spiel von Duisburg-Trainer Engin Vural (38) sein! Keine zwei Wochen nach seiner Installation als Chefcoach dürfte der Abstiegskracher gegen Preußen Münster zum Entscheidungsspiel für den gebürtigen Duisburger werden.

Das Traurige an der Geschichte: Der zuvor über viele Jahre als Jugendtrainer tätige Vural (seit 2010 im Verein) ist schon der zweite Mann an der Seitenlinie diese Saison!

Erst vor zwei Wochen schmissen die Duisburger Torsten Ziegner (45) raus, geändert hat sich seitdem nichts. Denn Nachfolger Vural, für den es die erste Herrenstation ist, bekam nicht die Kurve: Weder die Ergebnisse noch die Leistungen oder die Stimmung wandelten sich zum Positiven.

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3. Liga Besonderes Experiment: Diese Neuerung gibt es in der 3. Liga zu sehen

Die Formkurve: Unter Vural bliebt der Ruhrpott-Klub punkt- und torlos - verlor gegen Viktoria Köln mit 0:2 und am Mittwochabend gegen die U23 des BVB mit 0:1. Besonders dramatisch: Beides sind Teams der Kragenweite des MSV. Außerdem sind die Duisburger nach Ingolstadt das schlechteste Drittliga-Team im Jahr 2023, was durchgängig in dieser Spielklasse vertreten war.

Da der Abstand auf das rettende Ufer schon vier Zähler beträgt, wird der klamme Klub höchstwahrscheinlich das kostengünstige aber gewagte Experiment mit Vural beenden und sich nach einer externen Lösung umsehen.

MSV Duisburg: Der Kader ist gespickt mit Akteuren, die ihren Zenit längst überschritten haben

Der 85-malige Bundesligaspieler Marvin Bakalorz (34, l., einst BVB) hat seine besten Tage längst hinter sich. Er steht symbolisch für eine ganze Garde an älteren Spielern im MSV-Kader.
Der 85-malige Bundesligaspieler Marvin Bakalorz (34, l., einst BVB) hat seine besten Tage längst hinter sich. Er steht symbolisch für eine ganze Garde an älteren Spielern im MSV-Kader.  © Picture Point / Gabor Krieg

Der Kader: Ob ein neuer Fußballlehrer mit dem vorhandenen Personal mehr erreichen könnte als seine Vorgänger, steht auf einem anderen Blatt. Die Schreckensbilanz nach acht Partien - es hat noch kein gelernter Offensivspieler getroffen, kein Witz!

Erfolgreichster Torschütze ist der wuchtige Abwehrchef Sebastian Mai (29) mit drei Buden. Dagegen ist der langjährige Zweitliga-Stürmer Pascal Köpke (28) torlos, die Hoffnungsträger Thomas Pledl (29) und Alexander Esswein (33) - sind wieder einmal verletzt!

Auch angedachte Schlüsselspieler wie Marvin Bakalorz (34) oder Benjamin Girth (31) kommen nicht auf das Level früherer Tage. Sie alle eint, dass sie ihren Leistungszenit seit Jahren überschritten haben. Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp (58) wird aufgrund der Transferpolitik ohnehin kritisch beäugt.

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Der Spielplan: Kritisch wird es auch mit Blick auf die ausstehenden Ansetzungen des Jahres, denn gegen die auf dem Papier dicken Brocken haben die Meidericher noch gar nicht gespielt!

Allein in der Hinrunde muss der Krisenklub noch gegen Tabellenführer Dynamo und die Zweitliga-Absteiger Sandhausen und Bielefeld ran, zudem die schweren Auswärtsaufgaben in Mannheim oder Saarbrücken bestreiten.

Kapitän Sebastian Mai sieht dumme Gelb-Rote Karte, die ersten Fans wenden sich resigniert vom Klub ab

Zum Zuschauen verdammt: Duisburg-Kapitän Sebastian Mai (29) muss nach seiner Gelb-Roten Karte am Samstag im West-Duell gegen Preußen Münster aussetzen.
Zum Zuschauen verdammt: Duisburg-Kapitän Sebastian Mai (29) muss nach seiner Gelb-Roten Karte am Samstag im West-Duell gegen Preußen Münster aussetzen.  © Lutz Hentschel

Die Gemütslage: Wie angespannt das Nervenkostüm ist, zeigte eine Szene aus der 94. Minute vom Mittwochs-Spiel: Duisburgs Sebastian Mai (29) rempelt gelb vorbelastet nach dem letzten Angriff erst Dortmunds Keeper und Angreifer Justin Butler (22) leicht an, dieser fällt um.

Die logische Konsequenz: Gelb-Rot für die Frust-Aktion des MSV-Kapitäns, der im Abstiegskracher gegen das ebenfalls schwer in die Saison gestartete Preußen Münster fehlen wird. Während viele Fans schlagartig flüchten, fordern andere aufgebracht die Absetzung des Spielführers.

Am Samstag in Köln hatten MSV-Anhänger lautstark "wir haben die Schnauze voll" skandiert, auf Social Media mehrt sich der Abgesang des einst stolzen Traditionsklubs. Viele sind resigniert, bei anderen schlägt die Gemütslage nach Jahren des Drittliga-Mittelmaßes in Gleichgültigkeit um.

Nach dem Dortmund-Spiel von Mittwochabend, das um eine Woche vorgezogen wurde, erreichen Kommentare wie "ich wusste gar nicht, dass wir heute spielen" eine neue, nicht gekannte Dimension.

Zaubern die Duisburger nicht bald einen 1A-Feuerwehrmann aus dem Hut, schneiden im Winter ein paar alte Zöpfe ab und verpflichten leistungsfähiges wie fittes Personal, droht der Sturz in die viertklassige Regionalliga. Es wäre seit Beginn der Nachkriegszeit ein neuer Tiefpunkt der Vereinsgeschichte.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Nico Herbertz

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