Er knipste schon sechsmal in fünf Regionalliga-Spielen - wer ist dieser Newcomer?

Luckenwalde - Nach fünf Spieltagen führt Jorden Winter (19) vom FSV 63 Luckenwalde die Torjägerliste der Regionalliga Nordost an. Vor wenigen Monaten war er nur Kennern des Jugendfußballs ein Begriff. Wer ist dieser Newcomer?

Fünf Jahre lang durchlief Jorden Winter (heute 19) die Nachwuchs-Akademie von RB Leipzig. Aus einem Profivertrag bei den Roten Bullen wurde nichts. (Archivbild)
Fünf Jahre lang durchlief Jorden Winter (heute 19) die Nachwuchs-Akademie von RB Leipzig. Aus einem Profivertrag bei den Roten Bullen wurde nichts. (Archivbild)  © Picture Point / Roger Petzsche

Am Samstagnachmittag hatte Jorden Winter bereits seine Bilanz aus der Vorsaison übertroffen. Fünfmal traf der Stürmer für die U19 von RB Leipzig, mit der er auch in der UEFA Youth League antrat.

Mit seinem sechsten Liga-Treffer gegen den FC Eilenburg bewies Luckenwaldes Neuzugang endgültig, dass er den Sprung in den Herrenfußball gepackt hat. Und das schneller als gedacht.

Im TAG24-Telefonat mit Laurent Burkart, Winters Berater, wird schnell klar, dass keiner mit einem solchen Raketenstart des Youngsters gerechnet hätte. Schließlich gäbe es viele hochgehandelte Juniorenspieler, die mit der Intensität des Herrenfußballs Probleme hätten oder denen verdorben vom frühen Geld der Ehrgeiz abgeht.

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Bei Winter sei das etwas anders. Zum einen verdiene man beim FSV Luckenwalde, der sich laut Burkart in den "vergangenen 24 Monaten professionalisiert habe", bei Weitem nicht das große Geld, das vielleicht der ein oder andere Liga-Konkurrent zahle.

Zum anderen ist Winter wieder ins elterliche Zuhause in West-Berlin eingezogen und pendelt täglich nach Luckenwalde. Zuvor war er fünf Jahre im Internat der RBL-Fußball-Akademie.

Jorden Winter hat in der Regionalliga Nordost beim FSV Luckenwalde einen Raketenstart hingelegt

Das Tor im Visier: Jorden Winter (19) traf schon sechsmal in der Regionalliga Nordost der Herren.
Das Tor im Visier: Jorden Winter (19) traf schon sechsmal in der Regionalliga Nordost der Herren.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Im beschaulichen Luckenwalde, Kreisstadt des Landkreises Teltow-Fläming, südlich von Berlin, kann Winter in einem familiären Umfeld unter den Fittichen von Talentförderer Michael Braune (37) reifen.

Dieser hat sich in den vergangenen Spielzeiten einen exzellenten Ruf in der Liga erarbeitet, holt mit den Brandenburgern jede Saison nahezu das Optimum aus den begrenzten Möglichkeiten heraus. Das bedeutet nach fünf Spieltagen Platz 9.

Und darüber hinaus spielen die Luckenwalder einen äußerst ansehnlichen Ball. Mit Jorden Winter hat man für den Angriff eine weitere Komponente verpflichten können, die mit Tiefgang, Dynamik und Abschlussstärke besticht.

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Beim Saisonauftakt gegen den Berliner AK (6:0) schoss Jorden Winter den Kontrahenten nahezu im Alleingang ab, seitdem wird in der Branche die Entwicklung des Offensivtalents genauestens verfolgt.

"Ich sehe Luckenwalde als ein gutes Sprungbrett, um nach der Saison den nächsten Schritt zu wagen", sagte Winter bei seiner Vereins-Vorstellung. Einem vorzeitigen Abgang tritt sein Berater aber entgegen, "der klare Plan sei, das Jahr in Luckenwalde durchzuziehen und dann schauen wir im Frühjahr, was für Angebote hereinkommen."

Die Regionalliga soll nicht das Ende der Fahnenstange für Winter sein, was auch dieser Satz des Newcomers unterstreicht: "Ich würde mit Luckenwalde am liebsten aufsteigen in die 3. Liga, das wäre ein Traum."

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag

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