Ungewohntes Gefühl für Union Berlin: Schießt Heidenheim die Eisernen in die Krise?

Berlin - Aufstieg, souveräner Klassenerhalt, Conference League, Europa League, Champions League - für Union Berlin ging es nur in eine Richtung: steil bergauf. Das Gefühl einer Niederlage hatte gerade in der vergangenen glorreichen Saison hingegen Seltenheitswert. Erst recht in einer negativen Phase.

Spielen Unions Jerome Roussillon (30, r.) und Co. auch in Heidenheim eine erste Hälfte wie gegen Hoffenheim, werden sie Probleme bekommen.
Spielen Unions Jerome Roussillon (30, r.) und Co. auch in Heidenheim eine erste Hälfte wie gegen Hoffenheim, werden sie Probleme bekommen.  © Andreas Gora/dpa

Das jüngste 0:2 gegen Hoffenheim war jedoch schon wettbewerbsübergreifend die vierte Niederlage in Serie. Eine solche Niederlagen-Serie hatte es zuletzt rund um den Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 gegeben. Lange ist es her.

Alarmstimmung wollte Urs Fischer (57) auf der Pressekonferenz aber nicht verbreiten: "Wir haben versucht, es ganz normal zu machen. Aktionismus, davon halte ich nichts, auch wenn es mal nicht so gut läuft."

Nach dem Spiel wurde der sonst so ruhige und gelassene Schweizer deutlich, kritisierte seine Mannschaft, wollte den Wutausbruch aber nicht überbewerten.

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"Die erste Hälfte war einfach nicht gut. Das kannst du dir nicht leisten. Darum war ich nach dem Spiel angefressen, das hat sich aber wieder gelegt", so Fischer.

"Irgendwann muss man es gut sein lassen", meinte der Schweizer. Man könne nicht endlos draufhauen, das schade der Mannschaft. Hoffnung macht ihm die zweite Halbzeit. Daran gilt es anzuknüpfen. "Man kann immer Spiele verlieren. Am Schluss geht es immer um die Art und Weise. Da muss ich schon sagen, dass die zweite Hälfte ein gutes Beispiel war."

Union-Coach Urs Fischer (57) warnt gewohnt vor Heidenheim.
Union-Coach Urs Fischer (57) warnt gewohnt vor Heidenheim.  © Andreas Gora/dpa

Union Berlin ist auf der Suche nach der Effektivität

Union spielte wieder wie Union. Das Problem: Die Eisernen erspielen sich zwar Chancen, aber irgendwo ist die Effektivität verloren gegangen. "Im Moment fällt es uns ein bisschen schwer, den Ball über die Linie zu bekommen. Es gilt dranzubleiben."

Den Fehler, den Aufsteiger zu unterschätzen, wird in Köpenick wohl niemand machen. Heidenheim ist in der Bundesliga angekommen, knöpfte Dortmund auf beachtliche Weise ein Remis ab und schlug vor heimischer Kulisse zuletzt Werder Bremen: "Da fährt man nicht einfach mal schnell hin und gewinnt. Da musst du vieles richtig machen, um da was Zählbares mitzunehmen."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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