Dotchev ist wieder Aue-Trainer! Er soll den FCE in der 3. Liga halten

Aue - "Er ist wieder da!" So heißt ein Roman von Timo Vermes. Ähnlich hält es der FC Erzgebirge Aue. Der Drittligist holt Pavel Dotchev (57) als Trainer zurück. Nach 2015 und von Februar bis Ende Mai dieses Jahres ist es nun schon das dritte Mal, dass sich der 57-Jährige auf den chronisch wackeligen Stuhl setzt.

Pavel Dotchev (57) ist wieder Trainer beim FC Erzgebirge Aue.
Pavel Dotchev (57) ist wieder Trainer beim FC Erzgebirge Aue.  © picture point/Sven Sonntag

Vom Buch zum Film. 1955 kam ein Streifen mit James Dean in die Kinos: "Denn sie wissen nicht, was sie tun." Der Titel soll in Aue aber nicht Programm werden, auch wenn viele FCE-Fans gestern sicher verdutzt mit den Augen rollten. Denn diese Entscheidung kommt überraschend, auf dem Zettel hatte Dotchev keiner.

Auf der anderen Seite: Sein Vertrag gilt bis Juni 2023. Das Kuriose daran: So lange ist er eh noch an die Veilchen gebunden - eine günstige Konstellation für den Verein also. Vor 13 Monaten kehrte Dotchev als Sportdirektor zurück, löste im Februar den glücklosen Marc Hensel als Cheftrainer ab, konnte den Klassenerhalt aber auch nicht mehr schaffen. Er verabschiedete sich allerdings mit einem 1:0-Derbysieg in Dresden von den Fans.

Dotchevs erstes Engagement im Erzgebirge war von Erfolg gekrönt. Aue war 2015 abgestiegen, er formte ein komplett neues Team und stieg sofort wieder auf. Ende Februar 2017 musste er gehen, als Aue nach einem 1:4 daheim gegen Dresden auf Rang 18 in Liga zwei stand. Für ihn kam Domenico Tedesco, der den Klassenerhalt schaffte.

Matthias Heidrich: "Jeder weiß, dass Pavel Dotchev unseren Verein, unsere Region und die Anforderungen in der dritten Liga bestens kennt"

FCE-Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich (44) ist von dieser Lösung überzeugt.
FCE-Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich (44) ist von dieser Lösung überzeugt.  © picture point/Sven Sonntag

Nun soll er erneut den Klassenerhalt möglich machen, allerdings eine Liga tiefer. Aus privaten Gründen kann er aber erst am Montag ins Training einsteigen. "U19"-Trainer Jörg Emmerich wird am Donnerstag zusammen mit den Co-Trainern Werner Schoupa, Oliver Gorgiev und Tomislav Piplica den Trainingsauftakt leiten und auch am Samstag beim Testspiel gegen den Halleschen FC an der Seitenlinie stehen.

"Aufsichtsrat und Vorstand unterstützen die Entscheidung unserer sportlichen Leitung vollumfänglich, auch und gerade hinsichtlich der aktuell laufenden Aufarbeitung der letzten Monate und Jahre", betont Vereinspräsident Roland Frötschner (69). FCE-Sportgeschäftsführer Matthias Heidrich (44) hat die Rückholaktion zusammen mit Dotchev eingefädelt.

"Wir sind der festen Überzeugung, dass diese Lösung eine erfolgreiche werden kann", sagt Heidrich: "Jeder weiß, dass Pavel Dotchev unseren Verein, unsere Region und die Anforderungen in der dritten Liga bestens kennt. Darum setzen wir auf ihn, auf sein Wissen, seine Erfahrung und sein Können."

Auch ohne verletzten Bär: Aue und seine vier Endspiele
FC Erzgebirge Aue Auch ohne verletzten Bär: Aue und seine vier Endspiele

Interimstrainer Carsten Müller (51), der Aue wieder an die Nichtabstiegsplätze heranführte, wird sich nun wieder voll und ganz auf das NLZ konzentrieren. "Ihm möchten wir auch auf diesem Weg sehr herzlich danken für seine Arbeit und sein Engagement", so Heidrich.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

Mehr zum Thema FC Erzgebirge Aue: