Aue-Trainer Dotchev steht vor seinem 300. Spiel in der eingleisigen 3. Liga

Aue - Drei Punkte zum 300.? Der Rekordtrainer der 3. Liga feiert am Freitag in Wiesbaden Jubiläum. Das Geschenk dafür sollen ihm seine Spieler beim Tabellenzweiten machen. Über einen Sieg würde sich nicht nur Aue-Trainer Pavel Dotchev (57) freuen.

In seiner Anfangszeit in Paderborn fungierte Pavel Dotchev (57, v.) noch als Spielertrainer - wie hier im August 2002 gegen Jörg Schwanke vom Dresdner SC. 2003/004 war seine erste Saison als Cheftrainer.
In seiner Anfangszeit in Paderborn fungierte Pavel Dotchev (57, v.) noch als Spielertrainer - wie hier im August 2002 gegen Jörg Schwanke vom Dresdner SC. 2003/004 war seine erste Saison als Cheftrainer.  © IMAGO/pmk

Zum 300. Mal bei einem Drittligisten auf der Bank. Das ist schon etwas. "Im Grunde sind es ja noch viel mehr Spiele", sagt Dotchev lächelnd. "Ich war schon Trainer in Paderborn und Erfurt, als die 3. Liga noch nicht eingleisig war. Gezählt wurde ja aber erst ab 2008."

Und damit hat er recht. Seine Zahlen sind durchaus imposant. Als Trainer kommt er national und international auf insgesamt 555 Partien, 249-mal stand er davon in der zweigleisigen 3. Liga für Paderborn und Rot-Weiß Erfurt an der Seitenlinie.

In Paderborn war er in seiner Anfangszeit sogar noch Spielertrainer, wechselte mit Beginn der Saison 2003/2004 fest die Seiten. Das war vor gut 20 Jahren.

Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?
FC Erzgebirge Aue Wird er der erste Neuzugang beim FC Erzgebirge Aue?

In der eingleisigen 3. Liga ab 2008 trainierte er neben Aue noch Duisburg, Viktoria Köln, Hansa Rostock, Preußen Münster und den SV Sandhausen.

In seiner Heimat war er 2010 für fünf Partien Coach des Spitzenclubs ZSKA Sofia.

Pavel Dotchev: "Ja, ich bin schon stolz darauf."

In Paderborn wurde er später zum Jahrhunderttrainer von den Fans gewählt.
In Paderborn wurde er später zum Jahrhunderttrainer von den Fans gewählt.  © IMAGO/pmk

Der 24-fache bulgarische Nationalspieler ist also eine Nummer in dieser Spielklasse. Da kann man stolz sein, oder?

"Sehen Sie: Ich habe 2000 meinen Fußball-Lehrer gemacht. Das war vor 23 Jahren. Seither haben diesen Job viele ergriffen, jährlich kamen neue, gut ausgebildete dazu", sagt er: "Ich war vor einiger Zeit in Dresden bei einem Fußball-Lehrer-Seminar. Da waren 1000 Kollegen. Alle sind gut, alle haben meinen Respekt. Ich weiß, wie intensiv und schwer dieser Job ist. In den ersten drei Ligen gibt es 56 begehrte Posten. Ich habe einen davon, immer wieder über diese lange Zeit. Ja, ich für mich bin schon stolz darauf."

Bedeutung werden diese Zahlen, so wie er sagt, erst haben, wenn er sich irgendwann einmal ganz zurückziehen wird aus dem Trainergeschäft. "Dann werde ich das sicher auch ein bisschen genießen." Doch soweit ist es noch lange nicht. Dotchev ist ja erst 57.

Titelfoto: IMAGO/pmk

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