Macht Aues Interims-Trainer Müller weiter? Er weiß es noch nicht

Aue - Und täglich grüßt das Murmeltier! Carsten Müller (50) wird nach dem Aus von FCE-Coach Timo Rost (44) erneut die undankbare Aufgabe zuteil als Feuerwehrmann den schlingernden Kahn FC Erzgebirge Aue auf Kurs zu bringen. Der mühselige Achtelfinaleinzug bei Fünftligist FC Eilenburg (2:1) zeigt, dass sich das schwieriger gestaltet, als im Umfeld gedacht.

Carsten Müller (50) kann es mit Ball am Fuß. Ob er das seinen Mannen weiter beibringen kann, steht noch in den Sternen. Er hat noch keine Rückinfo, ob er am Freitag gegen Meppen an der Seitenlinie stehen wird.
Carsten Müller (50) kann es mit Ball am Fuß. Ob er das seinen Mannen weiter beibringen kann, steht noch in den Sternen. Er hat noch keine Rückinfo, ob er am Freitag gegen Meppen an der Seitenlinie stehen wird.  © picture point/Sven Sonntag

"Es ging für uns ganz klar darum in die nächste Runde einzuziehen, was wir geschafft haben und wofür ich mich auch nicht entschuldigen muss", nahm Müller jedweder Kritik sofort den Wind aus den Segeln. Mit einem einfachen Fingerschnippen ist es eben nicht getan. "Man sieht, dass die Ergebnisse und Ereignisse der letzten Wochen in den Köpfen nachwirken", so Müller.

Ähnlich verhielt es sich vergangene Saison, als der 50-Jährige nach dem Aus von Aleksey Shpilevski in der 2. Bundesliga einsprang, da Teamchef Marc Hensel (36) nicht die nötige Fußballlehrer-Lizenz besaß. Unter Müller als Interims-Trainer holte Aue u.a den ersten Saisonsieg gegen Ingolstadt.

Danach wurde im Lößnitztal laviert. Hensel übernahm zunächst komplett als Teamchef und bekam Pavel Dotchev (56) zwecks Lizenz zur Seite gestellt. Später übernahm Dotchev auch mangels Erfolgs komplett. Das Ergebnis ist bekannt. Aue stieg krachend ab. Und nun?

Trainerfrage beim FC Erzgebirge Aue noch offen

Philipp Riese (32).
Philipp Riese (32).  © Picture Point/Gabor Krieg

Die Trainerfrage ist offen, ob sie bis Freitagabend, wenn der SV Meppen gastiert, geklärt ist, kann Müller nicht beeinflussen. Er kann nur tun, was in seiner Macht steht: "Ich habe noch keine Rückinformation erhalten, wie es weitergeht. Gemeinsam mit Philipp Riese (32), Tomislav Piplica (53) und Werner Schoupa (57) wurde die Woche so durchgeplant, dass ein neuer Trainer sofort einsteigen und vorbereitet ins Spiel gehen kann."

Steht Müller selbst an der Seitenlinie, weiß er, wo der Hase im Pfeffer liegt. Die Mannschaft kann individuell mehr, als sie liefert. Dass die PS nicht auf die Straße kommen, kann am Fahrzeugführer liegen - muss aber nicht. Davon zeugte das Weiterkommen in Eilenburg. Bis zur Pause spielte Aue passabel, verpasste es die Partie klarer zu gestalten und kam letztlich mit Hängen und Würgen weiter.

"Mit der zweiten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein, da wir viele Sachen, die ansatzweise in der ersten Halbzeit noch gut gemacht wurden, nicht realisieren konnten. Wir haben es nicht geschafft, die zweiten Bälle für uns zu entscheiden und die Umkehrsituationen fahrlässig ausgespielt. Mit den ganzen Begleitumständen sind wir nicht derart gefestigt, so ein Ergebnis nach Hause zu bringen", gibt sich Müller salomonisch.

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Unter dem Strich zähle die Reaktion nach all den Tiefschlägen. Müller: "Wir haben es geschafft, uns auch einmal gegen Widerstände zu wehren."

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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