Hamburg - Es war ein hartes Stück Arbeit! Der FC St. Pauli hat sich am Sonntag gegen den FC Augsburg nicht von einem frühen Rückstand beeindrucken lassen und das Spiel noch gedreht. Durch den 2:1-Sieg legten die Kiezkicker den besten Saisonstart ihrer Bundesliga-Geschichte hin.
Von Beginn an bot sich den Fans am ausverkauften Millerntor das zu erwartende Spiel: zwei kompakte Defensivreihen und viele Zweikämpfe. St. Pauli hatte damit vor allem in der ersten Viertelstunde Probleme mit den Gästen.
"Wir haben keinen richtigen Zugriff gefunden und Zuordnungsprobleme", gestand FCSP-Trainer Alexander Blessin. "Da haben wir es ihnen ein bisschen zu einfach gemacht."
Und so kamen die Fuggerstädter mit der ersten richtigen Torchance auch direkt zum Führungstreffer. Han-Noa Massengo kam nach einer abgewehrten Flanke an den Ball und brachte diesen butterweich auf den zweiten Pfosten. Dort hatte Louis Oppie seinen Gegenspieler Fabian Rieder aus den Augen verloren, der nur noch einköpfen musste.
Ein Rückschlag für die Kiezkicker, die zwar lange Zeit spielbestimmend waren, sich aber offensiv kaum in Szene setzen konnten. Kurz vor der Halbzeitpause half schließlich der VAR mit. Einen Schuss von Andréas Hountondji wehrte Cedric Zesiger mit der Hand ab, Schiedsrichter Harm Osmers entschied nach Ansicht der Bilder am Monitor auf Elfmeter.
Der Angreifer schnappte sich nach kurzem Gespräch mit Danel Sinani selbstbewusst den Ball und trat an den Punkt. "Wir haben zwei sehr gute Schützen, einer ist Andréas, der andere ist Danel. Die Jungs soll das unter sich klären. Wer sich gut fühlen, soll schießen", hielt sich Blessin zurück.
Zwar scheiterte Hountondji mit seinem Versuch an Finn Dahmen, der Abpraller fiel ihm aber zum Glück mehr oder weniger vor die Füße, sodass er doch noch den Ausgleich erzielen konnte.
Danel Sinani sorgt per abgefälschtem Freistoß für die Entscheidung
Nach der Pause wurde die Partie ausgeglichener und nahm etwas mehr an Fahrt auf. Augsburg traute sich jetzt mehr, Elias Saad, der bei seiner Rückkehr ans Millerntor mit Applaus empfangen worden war, hatte nach 68. Minuten mit einem Schuss die beste Möglichkeit. Kurz danach war für ihn allerdings Schluss.
Auf der Gegenseite bot sich Mathias Pereira Lage die große Chance auf sein erstes Bundesliga-Tor, doch der Neuzugang scheiterte an FCA-Schlussmann Dahmen.
Besser machte es Danel Sinani. Der Kreativgeist zog einen Freistoß aufs kurze Eck, den Zesiger noch abfälschte. 2:1! Das Millerntor stand nun kopf.
"Wir haben wieder sehr gut gegen den Ball gearbeitet und nicht unverdient gewonnen", freute sich Blessin. "Es war eine super Mentalitätsleistung, es hat Spaß gemacht, den Jungs zuzugucken."
Durch den Erfolg hat haben die Kiezkicker nun sieben Zähler aus drei Partien geholt und konnten somit den besten Bundesliga-Start ihrer Bundesliga-Geschichte feiern. Großartig abheben wollte aber niemand. "Es ist schön, dass zu genießen, aber wir sind alle weiterhin hungrig und können das richtig einordnen", machte Blessin deutlich. "Wir haben ein Ziel und das werden wir weiter verfolgen." Die nächsten Chance auf drei Punkte hat St. Pauli bereits am Freitag (20.30 Uhr) beim VfB Stuttgart - der Verein, für den der Trainer als Profi auflief.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Augsburg
Bundesliga, 3. Spieltag
FC St. Pauli - FC Augsburg 2:1 (1:1)
Aufstellung FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Dzwigala (75. Ritzka) - Pyrka (46. Saliakas), Sands, Fujita, Oppie - Sinani (90.+2 Metcalfe) - Hountondji (46. Kaars), Pereira Lage (87. Afolayan)
Aufstellung FCA: Dahmen - Matsima, Gouweleeuw, Zesiger - M. Wolf (69. Claude-Maurice), Rexhbecaj, Massengo (84. Dardari), Jakic (45.+3 Fellhauer), Rieder (84. Gharbi), Saad (69. Tietz) - Kömür
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Rieder (16.), 1:1 Hountondji (45.), 2:1 Sinani (78.)
Besondere Vorkommnisse: Hountondji scheitert mit Handelfmeter an Dahmen (45.)
Gelbe Karten: Pyrka (2) / Rexhbecaj (2), Saad (2), Matsima (3), Wagner (2)
Tabelle 1. Bundesliga
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
FC Bayern München | 3 | 14:2 | 9 | |
2 |
|
Borussia Dortmund | 3 | 8:3 | 7 | |
3 |
|
1. FC Köln | 3 | 8:4 | 7 | |
4 |
|
FC St. Pauli | 3 | 7:4 | 7 | |
5 |
|
Eintracht Frankfurt | 3 | 8:5 | 6 | |
6 |
|
TSG 1899 Hoffenheim | 3 | 7:6 | 6 | |
7 |
|
RB Leipzig | 3 | 3:6 | 6 | |
8 |
|
VfL Wolfsburg | 3 | 7:5 | 5 | |
9 |
|
SV Werder Bremen | 3 | 8:7 | 4 | |
10 |
|
Bayer 04 Leverkusen | 3 | 7:6 | 4 | |
11 |
|
FC Augsburg | 3 | 6:6 | 3 | |
12 |
|
VfB Stuttgart | 3 | 3:5 | 3 | |
13 |
|
SC Freiburg | 3 | 5:8 | 3 | |
14 |
|
1. FC Union Berlin | 3 | 4:8 | 3 | |
15 |
|
1. FSV Mainz 05 | 3 | 1:3 | 1 | |
16 |
|
Borussia Mönchengladbach | 3 | 0:5 | 1 | |
17 |
|
Hamburger SV | 3 | 0:7 | 1 | |
18 |
|
1. FC Heidenheim | 3 | 1:7 | 0 |
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.