Trendwende bei Hertha? Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit
Berlin - Drei Siege aus vier Spielen - Hertha BSC ist gerade noch rechtzeitig auf Kurs gekommen. Mit Viererkette und Umschaltfußball statt Ballbesitz robbt sich die Alte Dame langsam heran. Jetzt aber kommen bis zur nächsten Länderspielpause im November erst die richtigen Prüfsteine. Danach wird man sehen, ob die Trendwende tatsächlich eingeläutet wurde. Auf Hertha warten die (Flutlicht-) Wochen der Wahrheit.

Den Startschuss gibt am Samstagabend Absteiger Bochum (20.30 Uhr/Sky/RTL). Der VfL ist zwar derzeit der formschwächste Gegner, gleichzeitig aber auch eine Wundertüte. Interimstrainer David Siebers (38) hat viel probiert, verlor aber alle drei Spiele. Jetzt soll es Uwe Rösler (56) richten.
Hertha will die Bochum-Krise gerne verlängern und bloß nicht den Aufbaugegner geben.
Weiter geht's mit gleich drei Heimspielen (Düsseldorf, Eversberg, Dresden) nacheinander. Klingt gut, wäre da aber nicht die Heimschwäche. Gegen Preußen Münster gelang der erste Dreier im Olympiastadion nach 153 Tagen.
Zunächst kommt Fortuna Düsseldorf (25. Oktober) nach Berlin. Wieder am Samstagabend. Auch die Düsseldorfer haben die Länderspielpause für einen Trainerwechsel genutzt. Markus Anfang (51) übernimmt für Daniel Thioune (51).
Hertha BSC muss dreimal am Samstagabend ran

Viel Zeit zum Durchpusten gibt es nicht. Am Dienstag (28. Oktober) empfängt dann der Hauptstadtklub Angstgegner Elversberg im DFB-Pokal.
Nur das erste Duell mit Fußballzwerg konnten die Berliner für sich entscheiden, danach gab es nur noch auf die Mütze. Kurios: Die Saarländer waren sowohl der Grund für die Einführung und Abschaffung der Dreierkette.
Zum Abschluss des Heim-Dreierpacks kommt dann am 1. November Aufsteiger Dynamo Dresden in die Hauptstadt. Die reisefreudigen Dresdner werden sicher das Olympiastadion wieder voll machen, ehe Hertha eine Woche drauf zum formstarken Kaiserslautern muss. Wieder am Samstagabend.
Gutes Omen: Vergangene Saison siegte Hertha beim Flutlicht-Kracher auf dem Betzenberg mit 4:3. Gegen eine Wiederholung hätte man in Berlin nichts einzuwenden. Dann wird man sehen, ob Hertha tatsächlich um den Aufstieg mitspielen kann.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Daniel Karmann/dpa