Weitere Hertha-Stars verletzt, aber Berlin hat eine neue Sturm-Hoffnung

Berlin - Es ist wie verhext: Kaum kommen die vielen Verletzten so langsam wieder zurück, fallen auch schon die nächsten Hertha-Stars aus. Nachdem unter der Woche bereits klar war, dass die Hinrunde für Dawid Kownacki (28) gelaufen ist, vermeldete Hertha BSC noch vor dem Spiel gegen Münster den nächsten Ausfall.

Sebastian Grönning (28) erzielte gegen Preußen Münster einen Doppelpack.
Sebastian Grönning (28) erzielte gegen Preußen Münster einen Doppelpack.  © Andreas Gora/dpa

Leon Jensen (28) verletzte sich im Abschlusstraining am Oberschenkel. Dem Vernehmen nach zog er sich einen Muskelfaserriss zu. "Er steht uns die nächsten Wochen definitiv nicht zur Verfügung", erklärte Stefan Leitl (48) auf der Pressekonferenz.

Im Spiel erwischte es dann Deyovaisio Zeefuik (27), als der Linksverteidiger kurz vor dem Pausenpfiff unglücklich umknickte. "Er hat nochmal angetestet, ob es geht - aber es ging dann nicht", so Leitl. "Deyo wird die erste Woche der Länderspielpause indoor arbeiten und medizinisch versorgt werden."

Fällt auch Zeefuik länger aus, muss Hertha neben Jensen auf den nächsten Leistungsträger verzichten.

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Im Sturm aber scheint es, dass man sich trotz des Kownacki-Aus keine Sorgen machen muss. Die Alte Dame setzt vorne auf Danish Dynamite!

Gegen Preußen war Sebastian Grönning (28) gleich zweimal zur Stelle. Erst bugsierte er die hervorragend getretene Ecke von Michaël Cuisance (26) über die Linie, dann jagte er die Kugel direkt vor der Ostkurve in die Maschen. Es hätte aber auch mindestens ein Hattrick sein können, scheiterte der Däne doch gleich zweimal frei vor Münster-Keeper Johannes Schenk (22).

"Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden", nagten die vergebenen Chancen an ihm. "Ich habe große Erwartungen an mich selbst. Ich kann natürlich nicht alle Chancen machen, aber ich muss drei oder vier Tore schießen."

Sebastian Grönning zeigt, dass er ein Ersatz für Dawid Kownacki sein kann

Für diesen Jubel holte sich Grönning (r.) die Gelbe Karte ab.
Für diesen Jubel holte sich Grönning (r.) die Gelbe Karte ab.  © Andreas Gora/dpa

Fast wichtiger aber: Er hat gezeigt, dass er Kownacki ersetzen kann. "Wenn deine Neun Monate ausfällt und der Nächste kommt und zwei Tore macht, ist das natürlich überragend", freute sich auch Leitl.

Der 28-Jährige kam mit der Empfehlung von 17 Saisontoren aus der 3. Liga, war aber eigentlich nur als Ersatz vorgesehen. Jetzt hat Grönning die Nase vorn und ballert auch eine Etage höher weiter.

Mit seinem Saisontoren zwei und drei ist der Ex-Ingolstädter bislang der erfolgreichste Torjäger.

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"Er hat ein bisschen gebraucht, sich an die neue Liga anzupassen, natürlich auch an die Art und Weise, wie wir spielen", sagte Leitl. "Aber er kommt immer besser rein."

Preußen scheint ihm zu liegen. Im Elfmeterschießen besiegelte Grönning das Pokal-Aus, sechs Wochen später schoss er Hertha zum ersten Heimsieg seit 153 Tagen. Nach der Länderspielpause soll dann auch Bochum seine Qualitäten zu spüren bekommen: "Ich bin fit, ich habe kein Training verpasst und habe das Gefühl, dass ich in meinem besten Fußball-Alter bin."

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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