Dynamo-Cheftrainer für einen Tag: "Eine komplett ungewohnte Situation" für Florian Junge

Dresden - In seiner neuen Rolle als Cheftrainer für einen Tag ist sich Florian Junge (36) treu geblieben und hat sich trotz aller Eindrücke nicht von den Emotionen leiten lassen.

Florian Junge (36) musste ohne seinen Chef selbst Entscheidungen treffen.
Florian Junge (36) musste ohne seinen Chef selbst Entscheidungen treffen.  © Lutz Hentschel

"Die Jungs kamen direkt an und wollten zwei Tage frei, aber da habe ich mich nicht überreden lassen", scherzte Dynamo Dresdens eigentlicher Co-Trainer nach dem Heimsieg gegen Waldhof Mannheim.

Sein Chef Markus Anfang (48) gab ihm im Nachgang recht. Die beiden kennen sich seit über zehn Jahren und wissen wie der andere tickt.

Deswegen war auch im Vorfeld der Partie, die Anfang aufgrund einer Gelbsperre nur von der Tribüne aus verfolgen durfte, alles ganz schnell besprochen. "Im Prinzip in 30 Minuten das Spiel so gut wie möglich im Vorfeld auf alle Eventualitäten abgesprochen", erklärt Junge.

Dynamo macht's offiziell: Thomas Stamm ist neuer Cheftrainer!
Dynamo Dresden Dynamo macht's offiziell: Thomas Stamm ist neuer Cheftrainer!

Seine Bilanz als "Chef" an der Seitenlinie ist makellos - allerdings war die Partie am Samstag auch das erste Mal überhaupt, dass Junge selbst die Verantwortung trug. "Das Schwierigste ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Das, was man vorher mit Markus abgesprochen hat und die eigenen Gedanken, sodass man gute Entscheidungen trifft", erklärt der 36-Jährige.

"Wenn Markus da ist, dann sprechen wir viel und er trifft die Entscheidungen. Jetzt hatte ich Heiko Scholz (57) und David Yelldell (41) und ich musste entscheiden."

Florian Junge: "Es macht mir Spaß mit Markus und den Jungs hier in Dresden zu arbeiten"

Markus Anfang (48, r.) musste isoliert und von der Pressetribüne aus zuschauen.
Markus Anfang (48, r.) musste isoliert und von der Pressetribüne aus zuschauen.  © Lutz Hentschel

Kontakt zu Anfang gab es während des Spiels und auch direkt danach natürlich nicht. "Wir haben nach dem Schlusspfiff gewunken, das war der einzige Kontakt", scherzt Junge. "Das war für mich eine komplett ungewohnte Situation. Wir haben sie aber als Mannschaft und Trainerteam gut gemeistert."

Dennoch ist er froh, dass er am Samstag in Freiburg wieder ins zweite Glied rücken darf: "Im Fußball ist immer schwer zu planen, aber in der jetzigen Konstellation bin ich vollkommen zufrieden. Es macht mir Spaß mit Markus und den Jungs hier in Dresden zu arbeiten. Von daher mache ich mir keine Gedanken über sowas, ich bin einfach froh, dass es gerade so läuft."

Die richtigen Worte findet er aber allemal. Nach Dynamos 17. Saisonsieg war Junge "sehr zufrieden", denn "die Mannschaft hat das in einem schweren Spiel gut gemeistert" - wie auch er.

Titelfoto: Lutz Hentschel

Mehr zum Thema Dynamo Dresden: