Dynamo muss die Balance finden! Defensive hält wieder, doch nach vorn geht (fast) nichts

Paderborn - Dynamo Dresdens Trainer Alexander Schmidt (53) hatte für die Partie beim SC Paderborn 07 die richtigen Schlüsse gezogen. Willst du in der 2. Bundesliga bestehen, brauchst du eine stabile Defensive. Doch ohne Tore gibt es auch keine Siege!

Dynamo-Trainer Alexander Schmidt (53, l.) legte nach der Partie seinen Arm um Keeper Anton Mitryushkin (26), der einen guten Job gemacht hatte.
Dynamo-Trainer Alexander Schmidt (53, l.) legte nach der Partie seinen Arm um Keeper Anton Mitryushkin (26), der einen guten Job gemacht hatte.  © picture point/Sven Sonntag

Nach dem Spiel gab sogar Lukas Kwasniok (40) seinem SGD-Kollegen recht.

"In ihrer Situation hätte ich es genauso gemacht", erklärte der SCP-Trainer auf der Pressekonferenz, als er auf die defensive Ausrichtung der Schwarz-Gelben angesprochen wurde.

"Der Plan war, aus einer Kompaktheit und Mittelfeld-Pressing zu agieren, etwas Raum anbieten und einfach mal nicht so hoch anzulaufen, dann über die schnellen Spitzen in die Umschaltsituationen zu kommen. Wir hatten aber Kontersituationen, die wir nicht gut ausgespielt haben oder Paderborn es auch gut wegverteidigt hat", erklärte Schmidt selbst seinen Plan.

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Dynamos Coach hatte sein Team auf eine 4-2-3-1-Formation umgestellt, wollte mit Julius Kade (22) und Yannick Stark (31) vor der Viererkette dem Gegner im letzten Drittel keine Räume anbieten, denn genau die brauchen die Ostwestfalen.

Der Plan ging auf, die Hausherren wurden fast ausschließlich mit Distanzschüssen gefährlich.

Zweimal verzog Philipp Klement (29) nur knapp, einmal zeigte Dynamo-Keeper Anton Mitryushkin (26) gegen Florent Muslija (23) seine ganze Klasse.

Viel Verkehr im Strafraum: Vorn waren Julius Kade (22, 2.v.l.) und seine Dynamos zu harmlos, hinten hielt der Defensiv-Beton.
Viel Verkehr im Strafraum: Vorn waren Julius Kade (22, 2.v.l.) und seine Dynamos zu harmlos, hinten hielt der Defensiv-Beton.  © picture point/Sven Sonntag

Dynamo Dresden muss offensiv wieder mehr zeigen

0:0 stand am Ende auf der Anzeigetafel in der Benteler Arena. Dynamo konnte mit diesem Resultat besser leben als die Gastgeber.
0:0 stand am Ende auf der Anzeigetafel in der Benteler Arena. Dynamo konnte mit diesem Resultat besser leben als die Gastgeber.  © picture point/Sven Sonntag

Erst im zweiten Durchgang, als die Schwarz-Gelben sich so langsam müde gelaufen hatten, gab es auch in Dynamos Abwehrbollwerk erste Risse, weswegen Schmidt durch die Hereinnahme von Paul Will (22) und Robin Becker (25) neuen Beton anrührte.

"Paul ist ein robuster, zweikampfstarker Sechser, der auch in der Luft ganz gut ist. Der Druck war hoch. Robin ist auch ein zweikampfstarker Spieler, der sich nicht einfach so ausnehmen lässt", begründete der Trainer seine Entscheidung.

Doch der 53-Jährige ergänzte: "Es war nicht so, dass wir nicht spekuliert hätten, nicht doch noch den entscheidenden Konter zu setzen. Wir hatten noch genug Offensivkräfte auf dem Platz, die Kontersituationen erfolgreich abschließen können."

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Doch genau hier hapert es derzeit bei Dynamo. Nur zweimal jubelten die Schmidt-Männer in den fünf Rückrundenpartien.

Mit der - zugegeben notwendigen - Stärkung der Defensive kann sich die Balance weiter verschieben.

Hier muss Dynamo in den kommenden Wochen dringend nachbessern!

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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