Dynamos Stadion war letztmals vor einem Jahr gegen Erzgebirge Aue voll!

Dresden - Heute ist es genau ein Jahr her! Am 8. März 2020 verfolgten mehr als 30.000 Zuschauer das Sachsenderby zwischen Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue.

Das waren noch Zeiten: Exakt vor einem Jahr, am 8. März 2020, stieg das Sachsenderby in der 2. Liga zwischen Dynamo und dem FC Erzgebirge vor mehr als 30.000 Zuschauern.
Das waren noch Zeiten: Exakt vor einem Jahr, am 8. März 2020, stieg das Sachsenderby in der 2. Liga zwischen Dynamo und dem FC Erzgebirge vor mehr als 30.000 Zuschauern.  © picture point/Sven Sonntag

Das Stadiondach hob fast ab, als das 2:1 der SGD am Ende auf der Anzeigetafel stand. Es war das letzte Spiel in einem ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion. Danach kam Corona.

Dresden durfte noch mal im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV und das erste Heimspiel der Saison gegen den SV Waldhof Mannheim vor etwas mehr als 10.000 Fans spielen.

Aber sonst: Stille auf den Tribünen, daheim und auch auswärts. Wie sehr würden die Fans wohl abgehen beim derzeitigen Tabellenstand ihres Teams? Man kann es nur erahnen.

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"Man merkt, wie immer im Leben, wenn irgendein Scheiß passiert, am Ende geht's immer weiter. Es gibt immer einen Weg, immer Lösungen. Es steht nie still, man muss einen Weg herausfinden. Das ist das, was das Leben einen lehrt, dass in jedem Scheiß etwas Gutes steckt. Es geht weiter", wird Dynamo-Trainer Markus Kauczinski (51) im Rückblick auf die vergangenen zwölf Monaten fast schon philosophisch - gewürzt mit derberen Ausdrücken.

Keiner spricht nach einem Jahr mehr von anstehenden Geisterspielen, obwohl jedes eins ist. Es ist längst normal, ist zur Gewohnheit geworden.

In normalen Zeiten würde Dynamo Dresden aktuell gehypt werden

Optimistischer Pragmatiker: Dynamo-Trainer Markus Kauczinski (51) versucht, aus jeder Situation das Beste zu machen.
Optimistischer Pragmatiker: Dynamo-Trainer Markus Kauczinski (51) versucht, aus jeder Situation das Beste zu machen.  © Lutz Hentschel

Dynamo postet vor jedem Heimspiel ein Foto mit dem Spruch "Ihr fehlt". Gemeint sind natürlich die Anhänger. Die feiern daheim in den eigenen vier Wänden. Vom anstehenden Durchmarsch nehmen sie nur indirekt Notiz. Es darf keiner ins oder zumindest ans Stadion.

Die Emotionen sind verloren gegangen. Vielleicht, aber nur vielleicht, tut das der Mannschaft auch gut. Dynamo ist ein Umfeld, das nur Schwarz oder Weiß kennt. Jetzt herrscht Weiß vor.

Im Normalfall würde die Truppe derzeit gehypt werden, die Euphorie wäre grenzenlos. So, in aller Ruhe, kann sich die Kauczinski-Elf aufs Wesentliche konzentrieren, den sofortigen Wiederaufstieg.

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"Wir haben eine Mannschaft, mit der man sich identifizieren kann. Sie zeigt sehr viel Herz, hat Moral. Wir haben die Zeit genutzt, aus diesem ganzen Mist, der da passiert ist, irgendetwas zu machen. Es gibt den Weg heraus. Wir haben gezeigt, dass man etwas anderes daraus machen kann", so Kauczinski.

Vielleicht meint es ja die Zukunft wirklich gut mit Dynamo und das erste Spiel in einem ausverkauften Stadion ist wieder das Derby gegen Aue. Nicht, weil der FCE absteigt, sondern Dresden in aller Stille auf.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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