Dynamo-Keeper Schreiber in der Kritik? Stamm "ist das egal!"

Dresden - Hatte Tim Schreiber (23) zuletzt den Ball am Fuß, dann wurde es bei einigen Fans mitunter schon mal unruhig. Dynamo Dresdens Coach Thomas Stamm (42) kann das nicht verstehen und nahm seinen Keeper schon vor dem 3:3 gegen den Karlsruher SC in Schutz - und behielt recht.

Gegen Karlsruhe konnte Tim Schreiber (23) an den drei Gegentoren nicht viel machen.
Gegen Karlsruhe konnte Tim Schreiber (23) an den drei Gegentoren nicht viel machen.  © Robert Michael/dpa

"Grundsätzlich ist mir die Unruhe in den Fankreisen relativ egal. Auch wenn sie im Stadion pfeifen, ist mir das egal", erklärt der Schweizer und stellt die Gegenfrage:

"Wie viele Gegentore haben wir in den letzten 16 Monaten durch Fehler von Tim Schreiber bekommen? Zwei in 16 Monaten? Die Quote wäre insofern okay!"

Gegen den KSC kassierte Schreiber zwar wieder drei Gegentore, trug aber keine Schuld daran, konnte sie auch nur schwer verhindern.

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"Die Frage ist, hat er sich auch in der 2. Liga weiterentwickelt? Er hat sich extrem weiterentwickelt! Wer das nicht sieht, der hat meiner Meinung nach vom Torwartspiel und vom Fußball absolut keine Ahnung", wurde Stamm vehement.

Der 42-Jährige machte klar: Wer das nicht sehe, der sei gern am Schreibtisch des Trainers willkommen, um seine Argumente darzulegen.

Dynamo Dresdens Keeper genießt beim Trainer hohes Ansehen

Mit dem Ball am Fuß gehört Tim Schreiber nicht gerade zu den Besten in der 2. Bundesliga.
Mit dem Ball am Fuß gehört Tim Schreiber nicht gerade zu den Besten in der 2. Bundesliga.  © IMAGO/Jörg Halisch

"Der darf diese Meinung haben und diese Unruhe darf und soll aufkommen. Es hat keinen Einfluss auf die Arbeit, die wir mit Tim machen. Es hat keinen Einfluss auf Tim, so, wie ich ihn wahrnehmen muss."

Ähnlich äußerte sich auch der Schlussmann: "Grundsätzlich sind solche Worte vom Trainer schön zu hören. Soll die Kritik kommen, ich bin einer, der das ab- und einordnen kann. Es zählt das, was ich auf dem Platz umsetze."

Trotzdem musste man auch gegen Karlsruhe wieder festhalten: Geht es um lang geschlagene Bälle, dann sind die danach in der Regel weg.

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Auch ist nicht jeder grobe Schnitzer direkt ein Gegentor, wie das Spiel gegen Darmstadt gezeigt hat, als Schreiber das Leder Isac Lidberg (27) direkt in die Füße spielte und Kofi Amoako (20) noch rettete.

"Da geht es um eine volle Überzeugung. Er macht nicht alles richtig. Haupe macht auch nicht alles richtig. David Yelldell macht auch nicht alles richtig. Ich mache ganz viele Dinge nicht richtig, Woche für Woche. Das gehört dazu, dass wir den Prozess gehen - voller Überzeugung", erklärt Stamm.

Und weiter: "Was nicht heißt, dass man sich nicht immer wieder Gedanken macht, wie man die beste Mannschaft auf den Platz kriegt. Es ist ja nicht so, dass wir uns nicht auch Gedanken machen um die beste Startelf und um die beste Elf, die dann aufhört in dem Spiel."

Dynamos Coach macht klar: "Da geht es um alle Positionen immer. Wenn es um das beste Team geht, macht man sich grundsätzlich Gedanken, wie kriegen wir mehr Stabilität rein."

Titelfoto: IMAGO/Jörg Halisch

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