Dynamo: Wehlend reagiert auf Hetz-Banner - "Eine Grenz-Überschreitung, ein No Go!"

Dresden - Das scheint ein Wettkampf einiger Fan-Gruppierungen unterschiedlicher Vereine zu sein. Immer noch eins draufsetzen, noch hässlicher sein als der andere, noch abartiger. Unioner, Kölner, Rostocker, Auer und auch wieder Dresdner. Die Hetz-Banner im Derby gegen die Veilchen brachten Dynamo erneut negativ in die Schlagzeilen. Dresdens kaufmännischer Geschäftsführer Jürgen Wehlend (57) zeigt sich verärgert.

Ohne Worte und einfach nur zum Fremdschämen: Eins der Banner, die am Sonnabend beim Sachsenderby zu sehen waren.
Ohne Worte und einfach nur zum Fremdschämen: Eins der Banner, die am Sonnabend beim Sachsenderby zu sehen waren.  © privat

"Stoppt LGBTQ-Propaganda! Im Gästeblock sieht man das Ergebnis", war auf einem Banner im K-Block zu sehen. Homophober geht es nicht.

"Begonnen am 4. März 1946 mit Vater, Mutter, Bruder & Schwester. Und heute besiedeln 3000 Missbildungen den Gästeblock. 77 Jahre Inzestbande - 77 Jahre Sachsens Schande." So lautete ein zweites Transparent.

Mögen das viele Fans lustig finden, dazugehörend zum Fußball-Ton, so ist es einfach nur daneben. Klar, Dynamo ist damit nicht allein. Das haben die letzten Wochen gezeigt. Tolerieren muss man es trotzdem nicht.

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Und das will die Sportgemeinschaft auch nicht. Wie die Banner gegen die Aue-Fans ins Stadion kamen "ist uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt leider nicht bekannt", gibt Wehlend zu. Auch wer diese angefertigt hat, wisse er noch nicht.

Doch er erklärt, dass der Verein dagegen vorgehen werde: "Wir stehen dazu im Austausch mit unserem Sicherheits- und Ordnungsdienst sowie der Landespolizei."

Über mögliche Konsequenzen für die Anhängerschaft will er noch entscheiden. "Dies können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Auf jeden Fall handelt es sich in der Sache um Grenzüberschreitungen, die Dynamo Dresden nicht toleriert. Beleidigende und diskriminierende Inhalte von Spruchbändern oder Ähnlichem sind ein No Go."

Dynamo Dresden: Spruchbänder müssen vor Spielbeginn angemeldet werden

Jürgen Wehlend (57) erklärt, dass Spruchbänder, die im Stadion gezeigt werden sollen, eigentlich angemeldet werden müssen.
Jürgen Wehlend (57) erklärt, dass Spruchbänder, die im Stadion gezeigt werden sollen, eigentlich angemeldet werden müssen.  © Lutz Hentschel

Bleibt die Frage, ob Spruchbänder vorher mit dem Verein abgesprochen und von diesem genehmigt werden müssen?

"Ja", sagt Wehlend: "Dazu heißt es in der SGD-Fancharta: 2.1.6. Spruchbänder werden in der Regel bis einen Werktag vor dem Spiel bei den Fanbeauftragten angemeldet. In Ausnahmefällen ist eine Anmeldung bis 90 Minuten vor Anpfiff möglich."

Bei diesen Bannern wäre dies aber laut Wehlend nicht der Fall gewesen. "Damit liegt ein weiterer Verstoß gegen die Fancharta vor", so der Geschäftsführer.

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In den nächsten Wochen wird es für Dynamo darum gehen, in gemeinsamen Gesprächen mit der Fanszene derartige Vorkommnisse für die Zukunft auszuschließen.

Dabei setzt die SGD auch auf die Unterstützung des Fanprojektes Dresden.

Titelfoto: privat

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