Dynamos Keeper Drljaca hat aus Fehlern gelernt

Dresden - Genau 24,2 Jahre sind Dynamo Dresdens 27 Kicker im Schnitt noch jung. In der 3. Liga sind nur wenige Mannschaften noch unwesentlich jünger unterwegs. Umso erstaunlicher ist, wie reif und abgezockt das Team von Markus Anfang (49) inzwischen spielt - und trotzdem noch aus Fehlern lernt.

Fast wäre das Dribbling schiefgegangen, doch Stefan Drljaca (24, r.) ließ sich den Ball nicht abnehmen.
Fast wäre das Dribbling schiefgegangen, doch Stefan Drljaca (24, r.) ließ sich den Ball nicht abnehmen.  © Lutz Hentschel

"Ja, das ist ja auch das Wichtigste", gibt auch Stefan Drljaca (24) nach dem Sieg gegen den SC Freiburg II. zu und hat dabei ein breites Grinsen im Gesicht.

Bereits das sechste Mal in den 13 Drittliga-Spielen blieb er ohne Gegentor und das lag zu großen Teilen auch an den Leistungen des Keepers.

Doch nicht nur deswegen hatte der 24-Jährige gut lachen. Denn auch sein leicht riskanter Ausflug in der 43. Minute nach dem fast zu kurz geratenen Rückpass von Panagiotis Vlachodimos (32) blieb letztlich ohne jede Konsequenzen.

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"In der Aktion ist alles zusammengekommen. 'Pana' sieht den gegnerischen Stürmer nicht, der das Ganze gut antizipiert. Der Ball wird kürzer und ich wusste nicht, ob ich jetzt rausgehe", erklärte Drljaca die knifflige Szene kurz vor der Pause.

"Ich wollte erst einmal gucken, ob er dran kommt, dann runter zum Blocken gehen. Doch in dem Moment merke ich, dass er zurückzieht."

Noch vor einem Jahr entschied sich Dynamos Dresdens Keeper verkehrt

Vor etwas mehr als einem Jahr schoss Stefan Drljaca (24, l.) noch Essens Isaiah Young (25, r.) zum 0:1 an.
Vor etwas mehr als einem Jahr schoss Stefan Drljaca (24, l.) noch Essens Isaiah Young (25, r.) zum 0:1 an.  © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Fabian Friese

Also entschied sich der Keeper, den Ball vor Hamadi Al Ghaddioui (33) wegzuspitzeln, ging aber danach noch ins Dribbling und verlor gegen Lukas Ambros (19) beinahe den Ball.

"Der Rest ist Intuition. Einer rempelt mich leider noch ein bisschen an, dann springt der Ball weg und dann heißt es einfach nur noch irgendwie alles reinschmeißen und weg das Ding. Da denkt man nicht mehr nach", so "Drille".

Intuitiv hatte er aber trotzdem richtig gehandelt und aus einem Fehler aus der vergangenen Saison gelernt.

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Beim 1:1 vor über einem Jahr in Essen ging eine vergleichbare Situation noch schief: "Letztes Jahr habe ich den Young abgeschossen und da stand es 1:0 für Essen. Wenn ich ihn jetzt weggebolzt hätte, wäre er viel zu nah an mir gewesen."

Das Dribbling sah vielleicht noch nicht ganz so sauber wie beim Kollegen Vlachodimos aus. Hat er noch ein paar Tipps? "Das hat er schon ganz gut gemacht. Ich bin froh, dass da nichts passiert ist, das war schon okay", erklärt der Edeltechniker erleichtert. "Ich habe mich natürlich bei ihm bedankt, zum Glück ist nichts passiert."

Die SGD-Kicker sind gereift, und das wollen sie auch am Freitag in Köln unter Beweis stellen ...

Titelfoto: Lutz Hentschel

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