Kommentar zum Geschäftsführer-Beben bei Dynamo: Warum nicht wie Freiburg?

Von Thomas Nahrendorf

Dresden - Wenn Thomas Stamm (42) über seinen Ex-Arbeitgeber SC Freiburg spricht, dann kommt er ins Schwärmen. Er verweist dabei immer auf die Ruhe im Breisgau und auf die Kontinuität, die den Club erfolgreich werden ließ. Das unterscheidet den Erstligisten von seinem jetzigen Arbeitgeber. Ein Kommentar.

Thomas Stamm (42, v.l.) bei seiner Vorstellung an der Seite von Thomas Brendel (49) und David Fischer (41). Ein Geschäftsführer ist mittlerweile weg, der andere könnte bald folgen.  © Lutz Hentschel

Dabei sind beide Vereine von der Struktur her absolut vergleichbar. Die Gremien bestehen aus Aufsichtsrat, Ehrenrat und Jugendrat - wie bei Dynamo. Nur Geschäftsführer hat Freiburg nicht, sondern zwei Vorstände. Dort ziehen zum Wohle des SC alle an einem Strang. Warum geht das nicht in Dresden? Weil da seit Jahrzehnten jeder sein Seil in den Händen hält!

Und wenn alle wissen, was sie wollen, dann kann es zu einer Kontinuität kommen, die sportlich ausschlägt. Oder hat irgendwann mal einer etwas von negativen Schlagzeilen am Rande des Schwarzwaldes gelesen? Von Schlammschlachten, Missgunst und Selbstdarstellung? Sicher ist dort auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Aber dann wird halt geredet und im Sinne des Vereins gehandelt.

Seit 1991 hatte Freiburg fünf Trainer: Volker Finke, Robin Dutt, Marcus Sorg, Christian Streich und jetzt Julian Schuster. Und Dynamo? Man bekommt sie nicht mal mehr alle auf einen Zettel - mit den Geschäftsführern ist es ähnlich.

TAG24-Sportredakteur Thomas Nahrendorf würde sich mehr Kontinuität in Dresden wünschen.  © Steffen Fuessel

Nur wenn es Dynamo schaffen sollte, irgendwann einmal eine ähnliche Ruhe und Kontinuität auf allen Ebenen hinzubekommen, dann kann es auch sportlich etwas werden. Mit verschiedenen Süppchenkochern wird die SGD immer zwischen 3. und 2. Liga pendeln.

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