Marie ist die Frau, der die Dynamos vertrauen: "Ich bin absolut ein Fan dieser Mannschaft"

Dresden - Sie ist am Montag mit einem Lächeln und voller Stolz in den Urlaub gefahren, wie sie sagt. Dynamo Dresdens Teammanagerin Marie Jenhardt (31) hat ihr erstes Jahr bei der SGD geschafft. Buchstäblich. Und das ganz erfolgreich. "Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Ich bin happy", so die 31-Jährige.

Marie Jenhardt (31, M.) beim Meister-Selfie auf dem Rasen in Wiesbaden zusammen mit ihren Jungs.
Marie Jenhardt (31, M.) beim Meister-Selfie auf dem Rasen in Wiesbaden zusammen mit ihren Jungs.  © picture point/Sven Sonntag

Die junge Frau aus Herne ist euphorisch. Sie habe in diesem einen Jahr Dresden absolut lieben gelernt und: "Ich bin absolut ein Fan dieser Mannschaft, zu 100 Prozent", schwärmt sie.

Im September kam sie nach Dresden, löste Martin Börner ab. Sie tauchte in eine immer noch fast reine Männerdomäne ein.

Nach Kathleen Krüger von den Bayern war sie erst die zweite Frau bei einem Profiverein der Herren. "Man macht sich schon so seine Gedanken im Vorfeld", sagt Marie.

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"Aber es gab keine Probleme. Ich habe mich nie als Frau gesehen, sondern als Kollegin. Auch für die Jungs war es anfangs ungewohnt. Doch die Rollenverteilung Frau - Mann gab es nie", so die 31-Jährige.

"Wir waren immer ein Team. Alle haben gemerkt, die weibliche Seite tut gut", plaudert sie munter darauf los.

Die weibliche Sicht der Dinge kann auch bei Verletzungen helfen: Marie Jenhardt in Paderborn gegen Verl mit Dynamo-Kapitän Sebastian Mai (27).
Die weibliche Sicht der Dinge kann auch bei Verletzungen helfen: Marie Jenhardt in Paderborn gegen Verl mit Dynamo-Kapitän Sebastian Mai (27).  © picture point/Sven Sonntag

Marie Jenhardt hält ihre Truppe bei Dynamo Dresden zusammen

Sie ist für ihre Jungs da: Marie Jenhardt nach dem geschafften Aufstieg mit Jonathan Meier (21).
Sie ist für ihre Jungs da: Marie Jenhardt nach dem geschafften Aufstieg mit Jonathan Meier (21).  © Lutz Hentschel

Die weibliche Sicht der Dinge: Die Jungs haben diese oft gesucht, sie wurde sehr gut angenommen.

"Die gewisse Ruhe und Wärme gerade in Situationen, in denen es nicht so lief bei Einzelnen oder im Team. Es war ja in dieser Saison alles dabei: viele Verletzungen, Corona, Spielverlegungen und und und. Die Männer gehen da immer etwas impulsiver an die Sache heran, wir Frauen oft gelassener. Zudem werden unsere Ratschläge auch eher einmal angenommen und umgesetzt. Sie hören gern zu, die Jungs", sagt Marie offen.

Und genau jener Charakterzug kommt ihr bei der Arbeit auch zu passe. Diese Offenheit und Herzlichkeit helfen.

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Die Mannschaft ist oft zusammen, da muss das so sein, um sich zu verstehen, um sich zu vertrauen. Sie hält ihre Truppe zusammen.

Die SGD-Teammanagerin freut sich auf das "Highlight-Spiel" gegen Schalke 04

Keine Scheu: Dynamos Teammanagerin Marie Jenhardt (r.) im Gespräch mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU, l.). Der MP gratulierte den Aufsteigern in der Vorwoche.
Keine Scheu: Dynamos Teammanagerin Marie Jenhardt (r.) im Gespräch mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU, l.). Der MP gratulierte den Aufsteigern in der Vorwoche.  © Lutz Hentschel

Beispiel: Vor dem letzten Spiel gegen Türkgücü suchte das Trainerteam nach einer Motivationsspritze. Marie schrieb Familienangehörige Freundinnen und Ehefrauen an, bat darum, Videos mit Mutmachern zu schicken.

Diese wurden dann in Vorbereitung auf die Partie gezeigt. "Hat ja geholfen, wie sich gezeigt hat", lächelt sie. Die Mannschaft hat ihr für ihre Aktion gedankt.

Das nächste Programm für ihre Jungs will sie dann auf die Beine stellen, wenn Dresden auf Schalke spielt. "Wenn ich bei mir daheim in Herne bin, kann ich auf einen Hügel laufen. Von da oben kann ich die Veltins-Arena sehen. Das ist ein Highlight-Spiel. Das wird toll", fiebert sie der Partie entgegen.

Und als Programm gibt es einen Stadtrundgang vor ihrer Haustür? "In Herne? Das sind wir in zehn Minuten durch", lacht Marie. "Ich werde mir etwas einfallen lassen." Die Truppe freut sich darauf.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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