Rausschmiss trotz Klassenerhalt! Drittliga-Coach klagt gegen Entlassung
Osnabrück - Obwohl Marco Antwerpen (53) den VfL Osnabrück aus einer scheinbar ausweglosen Lage noch zum Klassenerhalt in der 3. Liga geführt hat, musste der Coach vor rund eineinhalb Wochen seinen Hut nehmen. Dennoch gibt es jetzt offenbar ein Wiedersehen - vor Gericht.

Denn wie der Kicker berichtete, hat Antwerpen wohl eine Kündigungsschutzklage eingereicht.
Auch Antwerpens Co-Trainer Frank Döpper (53), der ebenfalls nach Saisonende gefeuert wurde, klagte demnach gegen die Entlassung.
Dabei hatte die gemeinsame Geschichte so gut begonnen: Im Dezember hatte Antwerpen den strauchelnden Drittligisten auf dem letzten Tabellenplatz liegend übernommen und zu einem der besten Rückrundenteams geformt.
Doch schon zum Saisonende bekam das perfekte Bild Risse, drei der letzten vier Partien gingen verloren, dazu auch das Finale im Niedersachsen-Pokal, dessen Gewinn die Teilnahme am DFB-Pokal bedeutet hätte.
Unter anderem bei der Final-Pleite gegen Blau-Weiß Lohne trat Osnabrück indiskutabel auf, schnell machten Gerüchte die Runde, denen zufolge das Verhältnis zwischen Coach und Mannschaft schon nach wenigen Monaten irreparabel zerrüttet sei - kurz darauf folgte dann die Trennung, zu der sich beide Parteien bisher ausschweigen.
Marco Antwerpen und der VfL Osnabrück sehen sich wohl vor Gericht wieder

Durch die Kündigungsschutzklage wird allerdings deutlich, dass es sich wohl nicht wie üblich um eine Freistellung gehandelt hat, sondern Antwerpen und Döpper gekündigt wurden, und das wohl fristlos.
Beim Wiedersehen vor dem Arbeitsgericht dürfte es deshalb darum gehen, ob die Kündigung rechtmäßig war - sollte sie es nicht gewesen sein, muss der VfL wohl entweder weiter das Gehalt des Trainer-Duos zahlen oder sich auf eine Abfindung mit Antwerpen und Döpper einigen.
Einen Nachfolger für Antwerpen haben die Lila-Weißen weniger als zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt übrigens noch nicht gefunden. Hoch im Kurs sollen derzeit Daniel Scherning (41) und Jan Zimmermann (45) stehen.
Titelfoto: Robert Michael/dpa