Hard (Österreich) - Es ist eine Rekord-Sperre - und das wohl absolut verdient! Im Play-off-Viertelfinale der ersten österreichischen Handball-Liga zwischen Hard und Bregenz verpasste Hards Ivan Horvat (32) dem gegnerischen Markus Mahr (24) einen offenen Nasenbeinbruch und wird dafür für 26 Monate (!) aus dem Verkehr gezogen.
In dem eng umkämpften Spiel ging es ohnehin schon hart zur Sache, doch Horvat übertrieb es völlig: Er hinderte Mahr mit einem brutalen Schlag ins Gesicht am Torwurf. Der 24-Jährige ging auf der Stelle schreiend zu Boden, der sofort mit Blut befleckt war.
Mahrs entsetzte Mitspieler winkten schnell die Sanitäter herbei, die den österreichischen Nationalspieler vom Feld bugsierten, am Rand brach er erneut zusammen.
Blutüberströmt wurde Mahr ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose: ein mehrfacher, offener Nasenbeinbruch, der eine sofortige Operation erforderte.
Jetzt hat der ÖHB Konsequenzen für das Brutalo-Foul gezogen, und die haben es in sich: Horvat wird für mehr als zwei Jahre gesperrt! Vom Tag des Vergehens am 1. Mai bis zum 30. Juni 2027 darf der Kroate keine Pflichtspiele mehr bestreiten.
Das Handballgericht stufte das Foul als grob unsportliches Verhalten ein, weil es zudem eine schwere Verletzung gemäß dem österreichischen Strafgesetzbuch nach sich zog, liegt das Strafmaß für das Vergehen zwischen acht Pflichtspielen und vier Jahren. Horvat kommt also beinahe noch glimpflich davon.
Zwei Wochen hat der einstige Flensburg-Handewitt-Profi jetzt Zeit, Berufung gegen das Urteil des Handballgerichts einzulegen.
Brutalo-Foul in Österreich: Absicht oder nicht?
Schon kurz nach dem Foul wies Horvat jegliche Absichtsunterstellungen von sich: "Es tut mir sehr leid, dass es zu dieser Verletzung gekommen ist. Es war in keinster Weise meine Absicht, Markus zu verletzen – seine Körpertäuschung war enorm schnell, und ich habe in dieser Situation leider falsch reagiert."
Das sah Mahrs Klub Bregenz Handball allerdings anders: In einer inzwischen gelöschten Stellungnahme warf der Verein Horvat vor, es generell auf Bregenzer Spieler abgesehen zu haben.
"Wir möchten betonen: Das war nicht die erste gefährliche Aktion dieses Spielers gegen uns", schrieb Bregenz und verwies auf einen Zwischenfall bei einem früheren Derby, als Horvat offenbar den einstigen Bregenzer Lukas Frühstück (33) "auf ähnliche Art und Weise bewusstlos schlug und ins Krankenhaus schickte".