Neuer Bundesliga-Trainer Alonso: "Ich war zu schlecht für den Fußball"

Leipzig - Nach einer aufregenden, aber spielerisch doch wechselhaften Saison mit Höhen - vor allem aber vielen Tiefen trennten sich die Handballer des SC DHfK vorzeitig von Trainer Runar Sigtryggsson (53). Anfang Juli wurde klar, dass Raúl Alonso (46) die Erstligisten aus Leipzig als Coach in die neue Spielzeit führen soll.

Blicken mit Vorfreude auf die kommende Spielzeit: Geschäftsführer Karsten Günther (l.), Trainer Rául Alonso (46, m.) und Sport-Direktor Bastian Roscheck (r.).
Blicken mit Vorfreude auf die kommende Spielzeit: Geschäftsführer Karsten Günther (l.), Trainer Rául Alonso (46, m.) und Sport-Direktor Bastian Roscheck (r.).  © TAG24/Jan-Gerrit Vahl

Am Dienstag stellte sich der 46-Jährige nun das erste Mal im neuen Trikot der Öffentlichkeit vor und verriet, was er mit der Mannschaft vorhat und wie er zum körperbetonten Hallensport gefunden hat.

"Mein Sommer war ganz anders geplant", gestand der neue Cheftrainer einleitend. "Dank Euch hat sich mein Leben komplett geändert. "

Nach dem ersten Gespräch mit den Vereinsverantwortlichen aus Leipzig habe er sich zunächst, wie immer bei Entscheidungen mit solcher Tragweite, mit seiner Frau beraten. "Es war von meiner Seite relativ schnell klar, dass ich hier sein will - und bei ihr auch."

Bezogen auf eine Neuausrichtung der Mannschaft in der kommenden Saison hielt der Headcoach sich noch bedeckt: "Wir sind dabei, eine starke Mannschaft aufzubauen, die so schnell wie möglich Struktur und Stabilität hat - das ist Grundvoraussetzung, um in der Bundesliga Höchstleistungen abzurufen." Um dies zu gewährleisten, seien jedoch auch Veränderungen nötig.

Zunächst müsse er die Spieler dafür im Trainingsalltag kennenlernen. Bestehende Stärken, wie etwa das hohe Tempo der Leipziger, sollen dabei weiterhin im Fokus stehen. Zufrieden zeigte sich der gebürtige Spanier mit den bisherigen Neuzugängen und lobte im Besonderen die Defensivstärke der beiden hinzugekommenen Rückraumspieler Tomas Piroch (25, rechts) und Adam Lönn (33, links).

In der vergangenen Saison landeten die Leipziger nach einer durchwachsenen Spielzeit mit 21:47 Punkten auf Tabellenplatz 13.
In der vergangenen Saison landeten die Leipziger nach einer durchwachsenen Spielzeit mit 21:47 Punkten auf Tabellenplatz 13.  © TAG24/Jan-Gerrit Vahl

Leipziger wollen mit Rául Alonso zurück in die Erfolgsspur

Von 2010 bis 2015 arbeitete der gebürtige Spanier als Jugend- und Co-Trainer beim Rekordmeister THW Kiel.
Von 2010 bis 2015 arbeitete der gebürtige Spanier als Jugend- und Co-Trainer beim Rekordmeister THW Kiel.  © TAG24/Jan-Gerrit Vahl

Danach gefragt, wie er in seiner Jugend zum Handball gefunden habe, gestand der Cheftrainer: "Ich war zu schlecht für den Fußball."

Als Linkshänder sei er beim Handball jedoch gefragt gewesen und habe schnell seine Leidenschaft für die Hallensportart entdeckt und das bereits, bevor er als 14-Jähriger von Spanien nach Deutschland gezogen sei.

Nach Ende seiner aktiven Spielerkarriere übernahm der Rechtsaußen zunächst das Amt des Jugendtrainers beim THW Kiel und war später ebenfalls DHB-Stützpunkttrainer, bevor es ihn über weitere Stationen im Ausland nun in die Messestadt verschlagen hat.

Geschäftsführer Karsten Günther zeigte sich vor Saisonbeginn zuversichtlich: "Es beginnt ein neues Kapitel beim SC DHfK Handball." Man habe vieles verändert in der spielfreien Zeit und wolle "zurück in die Erfolgsspur".

Als Erstes treffen die Leipziger in der neuen Saison am letzten Augustwochenende auswärts auf den ThSV Eisenach und wollen mit einem Sieg gegen die Thüringer das erste Ausrufezeichen unter dem neuen Trainer Rául Alonso setzen.

Titelfoto: TAG24/Jan-Gerrit Vahl

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