EM-Sensation! Karl Bebendorf läuft in Schlussrunde zu Hochform auf

Rom/Dresden - Ein Mann, ein Wort! Karl Bebendorf wollte in Rom bei der EM eine Medaille erbeuten. Mit neuer Bestzeit von 8:14,41 Minuten schnappte sich das Ass vom Dresdner SC über 3000 Meter Hindernis Bronze und das Olympia-Ticket für Paris ...

Raus mit der Freude! Leichtathlet Karl Bebendorf (28) belohnt sich mit einer EM-Medaille.
Raus mit der Freude! Leichtathlet Karl Bebendorf (28) belohnt sich mit einer EM-Medaille.  © Oliver Weiken/dpa

Den Titel gewann der Franzose Alexis Miellet (8:14,01) vor seinem Landsmann Djilali Bedrani (8:14,36).

Als Bebendorf seine Zeit im Ziel sah und realisierte, dass er seinen Traum erfüllt hat, riss der 28-Jährige sein Trikot auf und jubelte überglücklich vor den TV-Kameras und rannte mit der Deutschlandfahne durch die Arena.

Im ZDF verriet er sein Erfolgsgeheimnis: "Ich hatte die sieben als Startnummer. Meine absolute Glückszahl."

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Dabei sah es anfangs gar nicht danach aus, dass der fünffache Deutsche Meister wirklich um eine Medaille mitrennen kann.

Karl Bebendorf zeigt bei Leichtathletik-EM taktisch clevere Leistung

Bronze über 3000 Meter Hindernis. Karl Bebendorf (28) kann sein Glück kaum fassen.
Bronze über 3000 Meter Hindernis. Karl Bebendorf (28) kann sein Glück kaum fassen.  © Oliver Weiken/dpa

Bebendorf versteckte sich im Feld, lief taktisch clever: "Ich hatte Bedenken, weil das Rennen recht schnell war."

Gleichzeitig hatte er auf seiner Position "so viel Platz, die ganze Zeit".

Und im Kopf nur ein Problem: "Beine locker halten, Beine locker halten, dass du es zu Schluss kannst. Genau dieser Punkt ist eingetreten und dies war auch der Weg."

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Auf der Schlussrunde drehte der Dresdner am Gashahn.

Und nach dem letzten Wassergraben nahm er die Beine in die Hand.

"Jetzt bin ich glücklich, dass ich auch noch diese geisteskranke Zeit hingelegt habe. Somit verabschiede ich mich erstmal in den Urlaub und wir sehen uns in Paris wieder", so Bebendorf, der die DM dieses Jahr auslässt.

Dass er seine Bestzeit vom Mai (8:16,84 Minuten) nochmal um zwei Sekunden toppen konnte, ist ein echter Coup: "Dass ich so einen letzten Kilometer laufen kann, habe ich mir selber nicht zu träumen gewagt. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert."

Rom und Dresdner Hindernis-Läufer - dies passt. Bereits sein Dresdner Vorbild Hagen Melzer lief im Stadio Olimpico 1987 seine Bestzeit (8:10,32).

Titelfoto: Oliver Weiken/dpa

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