Ralf Schumacher rechnet mit deutschem Motorsport ab: "Hat sich selbst abgemeldet"

Köln - Max Verstappen (26) ist zum dritten Mal in Folge Formel-1-Weltmeister geworden. Mit Nico Hülkenberg (36) war in dieser Saison nur ein deutscher Rennfahrer am Start. Für den gebürtigen Emmericher sprangen jedoch nur mickrige neun Punkte heraus.

Experte Ralf Schumacher (48) sieht schwarz für den deutschen Motorsport.
Experte Ralf Schumacher (48) sieht schwarz für den deutschen Motorsport.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Und auch in Zukunft wird es wohl so schnell keinen deutschen Rennsieger mehr geben. Ein Umstand, der Sky-Experte Ralf Schumacher (48) gar nicht gefällt, zumal es in Zukunft wohl nicht allzu viele deutsche Fahrer in der Königsklasse des Motorsports geben wird. Denn in der Formel 2 gibt es aktuell keinen und in der Formel 3 lediglich drei Teilnehmer. Dort gehen Sophia Flörsch (22), Oliver Goethe (19) und Tim Tramnitz (19) an den Start.

"Die zwei Fahrer, die jetzt noch kommen, sind gut. Aber es werden auf weite Sicht leider erstmal die Letzten sein", macht sich der Bruder von F1-Legende Michael Schumacher (54) gegenüber "Formel1.de" Sorgen um die Zukunft des deutschen Motorsports.

Mit den zwei Fahrern meint Schumacher die beiden 19-Jährigen. Zu Flörsch hat der sechsfache Formel-1-Rennsieger seine ganz eigene Meinung.

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Die gebürtige Münchenerin sei "sicherlich die beste Frau, die wir derzeit im deutschen Motorsport haben. Da bin ich mir ziemlich sicher", doch ihr Talent reiche bei weitem nicht "für den professionellen Formelsport" aus, urteilt Schumacher.

Ralf Schumacher zieht vernichtendes Urteil

Mick Schumacher (24) fuhr von in den Saisons 2021 und 2022 für das Haas F1 Team.
Mick Schumacher (24) fuhr von in den Saisons 2021 und 2022 für das Haas F1 Team.  © Hasan Bratic/dpa

Als Grund für das schlechte Abschneiden sieht der frühere DTM-Fahrer, dass man die Formel 3 auf nationaler Ebene abgeschafft habe. "Mit dem Verkauf der Formel 3 im Rahmen der DTM war natürlich ein riesiges Tor auf einmal geschlossen und Deutschland in die Unwichtigkeit verschwunden", sagt der Ex-Mann von Cora Schumacher (46).

Zudem habe man keine ordentlichen Kartbahnen mehr, weshalb alle, die im Automobil- und Formelsport was werden wollen, nach Italien gehen müssen.

Daher zieht Schumacher ein vernichtendes Fazit: "Der deutsche Motorsport, speziell in puncto Formelsport, hat sich schon vor einigen Jahren selbst abgemeldet."

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Einen Hoffnungsschimmer gibt es aber noch. Denn Ralfs Neffe Mick Schumacher (24) wird auch in der kommenden Saison als Ersatzfahrer für Mercedes an den Start gehen. Vielleicht kann er ja eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten.

Titelfoto: Erwin Scheriau/APA/dpa

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