Hamburgs Olympia-Bewerbung: Unterstützung der Bürgerschaft gesichert

Von Martin Fischer

Hamburg - Der Hamburger Senat kann bei der Olympia-Bewerbung der Stadt auf eine breite parlamentarische Unterstützung bauen. Nur die Linke und AfD scheren aus.

Die Hamburger Bürgerschaft steht mehrheitlich hinter einer Olympia--Bewerbung der Stadt.  © Marcus Brandt/dpa

Vier Tage nach der Präsentation der Senatspläne sprach sich neben den Fraktionen der Regierungsparteien in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft auch die CDU als größte Oppositionspartei für eine Bewerbung als Austragungsort Olympischer und Paralympischer Spiele aus. Lediglich Linke und AfD sind dagegen.

Vor zehn Jahren hatten sich die Hamburgerinnen und Hamburger noch in einem Referendum gegen eine Bewerbung ausgesprochen. Seither habe sich viel verändert, sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote (56, SPD). "Das Einzige, was sich nicht verändert hat, ist die Argumentation der Linken." Im Mai nächsten Jahres sollen die Bürger erneut abstimmen.

"Und wir glauben, dass Olympia unter diesen neuen Bedingungen für Hamburg ein großes, positives Zukunftsprojekt werden wird, das unsere Stadt in vielen Themenbereichen mit zusätzlichem Rückenwind ausstatten wird."

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Linke und AfD gegen Olympia-Bewerbung Hamburgs

Andy Grote (56, SPD) führte die Spiele in Paris als positives Beispiel auf.  © Marcus Brandt/dpa

Das Bild von Olympia sei aktuell noch positiv von den Spielen in Paris bestimmt. Auch dort habe es im Vorfeld große Bedenken gegeben.

"Es wird Verkehrschaos geben, Baustellen. Alles wird teurer. Milliardenschulden", all das sei auch dort diskutiert worden, sagte Grote. "Alles ist so nicht eingetreten."

Der sportpolitische Sprecher der Linksfraktion, Martin Wolter (45, Linke), warnte vor den profitorientierten Interessen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die zulasten der Ausrichterstädte gingen.

Dass sich vor allem gut situierte Hamburgerinnen und Hamburger für eine Bewerbung aussprechen, sei deshalb kein Wunder. "Die große Mehrheit kann sich weder die Spiele noch die Folgekosten leisten", sagte sie.

CDU wünscht sich eine Stadt, "die zusammenhält und die begeistert ist"

Martin Wolter (45, Linke) sprach sich gegen eine Bewerbung aus.  © Marcus Brandt/dpa

Anders sah es die Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Sina Imhof (46, Grüne): Die Spiele könnten nicht nur Booster für den Breiten- und Vereinssport sein und Schub für mehr Akzeptanz und Inklusion bedeuten. "Wer heute schon 'Nein' ruft, ohne zu prüfen, ob Olympia eine Chance für unsere Stadt sein kann, vergibt Möglichkeiten."

Von zentraler Bedeutung seien planerische und finanzielle Transparenz, um die Menschen mitzunehmen und zu überzeugen.

Olympia in Hamburg sei mehr als nur ein sportlicher Wettkampf, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering (41, CDU).

Die Bewerbung bedeute neue Infrastruktur, moderne Sportstätten, wichtige Impulse für die Wirtschaft, für den Tourismus, internationale Aufmerksamkeit und - "und das liegt mir ganz besonders am Herzen, eine Stadt, die zusammenhält und die begeistert ist".

Die AfD bezweifelte, dass die in Hamburg politisch Verantwortlichen in der Lage seien, ein Großereignis wie Olympia zu organisieren und durchzuführen. "Sie können es einfach nicht, trauen sich aber Olympia zu. Das muss Größenwahn sein", sagte die Abgeordnete Antje Hebel (51, AfD).

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