Kommentar: Hürzelers Unterschrift ist nur ein Bekenntnis auf Zeit

Hamburg - Das Warten hat ein Ende! Nach wochenlangem Hin und Her hat Fabian Hürzeler (31) seinen Vertrag als Cheftrainer beim FC St. Pauli verlängert. Die einzig richtige Entscheidung, wie TAG24-Redakteur Robert Stoll meint.

Nach wochenlangem Hin und Her hat Fabian Hürzeler (31) seinen Vertrag als Cheftrainer beim FC St. Pauli verlängert.
Nach wochenlangem Hin und Her hat Fabian Hürzeler (31) seinen Vertrag als Cheftrainer beim FC St. Pauli verlängert.  © Marcus Brandt/dpa

Es war schon ein wenig befremdlich. Der FC St. Pauli steht an der Tabellenspitze der zweiten Liga, steuert auf den Aufstieg zu und alles redet über den Trainer.

Ja, Fabian Hürzeler hat dazu auch seinen Teil beigetragen. Zum einen, weil er aufgrund seiner Gelben Karten immer wieder für Gesprächsstoff sorgte, zum anderen aber auch, weil lange Zeit nicht klar war, ob er seinen auslaufenden Vertrag auch verlängern wird.

Denn sowohl der Trainer samt Berateragentur als auch der Verein beharrten zwischenzeitlich auf ihren Positionen. Während der 31-Jährige auf eine Ausstiegsklausel pochte, wollte das Sport-Chef Andreas Bornemann (52) auf jeden Fall vermeiden. Er sprach sogar davon, dass man sich bei den Verhandlungen "im Kreis drehen" würde. Dem widersprach Hürzeler energisch, dennoch war eine Einigung lange Zeit nicht in Sicht.

Daher soll zwischenzeitlich sogar von einem Rückzug des Angebotes die Rede gewesen sein, doch zum großen Glück kam es dazu nicht. Hürzeler deutete dies bereits in der Vorwoche an, als er betonte, in die Kaderplanung für die kommende Saison miteinbezogen zu sein.

Der Weg von Fabian Hürzeler und dem FC St. Pauli führt in die erste Liga

TAG24-Redakteur Robert Stoll befürwortet die Vertragsverlängerung von St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler, auch wenn er nicht mehr lange bleiben wird.
TAG24-Redakteur Robert Stoll befürwortet die Vertragsverlängerung von St.-Pauli-Trainer Fabian Hürzeler, auch wenn er nicht mehr lange bleiben wird.  © Alice Nägle/TAG24

So geht die Erfolgsgeschichte zwischen dem heißesten Trainertalent und dem Kiezklub weiter - vorerst zumindest. Und wenn nicht allzu viel schiefgeht, dann sogar in der ersten Liga.

Dafür hat der gebürtige Texaner zehn Spieltage vor Saisonende eine gute Basis geschaffen. Seit seinem Amtsantritt im Dezember verloren die Kiezkicker nur vier von 41 Zweitliga-Partien unter ihm und holten im Schnitt 2,17 Punkte. Der Aufstieg wäre nur die logische Konsequenz, auch aufgrund der Entwicklung, die die Mannschaft unter Hürzeler hingelegt hat.

Mit der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung sind nun auch die Störfeuer von außen minimiert worden, sodass sich der Verein voll und ganz auf dieses Ziel konzentrieren kann.

Und seien wir doch mal ehrlich, wo hätte Hürzeler denn auch hingesollt? Der Schritt zu einem großen Verein wäre noch ein bis zwei Jahre zu früh gekommen - und was hätte er in Wolfsburg oder Hoffenheim gesollt. Bei St. Pauli findet er alles vor, was er momentan benötigt.

Am Millerntor kann er nun noch weitere Erfahrung sammeln, um den Schritt dann in den nächsten Jahren zu tun. Bis dahin kann er genau diese Vereine in der kommenden Saison wohl mit den Kiezkickern ärgern. Denn eines ist allen klar: Die Verlängerung ist nur ein Bekenntnis auf Zeit. Früher oder später wird Hürzeler bei einem Top-Klub landen.

Titelfoto: Fotomontage: Marcus Brandt/dpa, Alice Nägle/TAG24

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