"Die haben mich gejagt": Leverkusen-Coach Xabi Alonso drohten 10 Jahre lang Knast

Leverkusen/Madrid - Er kämpfte wacker bis zum Ende, weil er von seiner Unschuld überzeugt war! Dieser Kampf wurde nun belohnt. Leverkusen-Coach Xabi Alonso (41) zeigte sich erleichtert, vom Vorwurf der Steuerhinterziehung nun endgültig freigesprochen worden zu sein.

Xabi Alonso (41) sah sich ein gutes Jahrzehnt einer drohenden Haftstrafe ausgesetzt.
Xabi Alonso (41) sah sich ein gutes Jahrzehnt einer drohenden Haftstrafe ausgesetzt.  © INA FASSBENDER / AFP

Anders als andere Mega-Stars, denen von den spanischen Behörden Steuerhinterziehung vorgeworfen wurde, unterschrieb der ehemalige Real-Star bis zuletzt kein Abkommen mit den spanischen Steuerbehörden.

Cristiano Ronaldo (38), Lionel Messi (36) und Marcelo (35) zahlten hingegen eine Geldstrafe, mit der weitere Ermittlungen eingestellt wurden, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

Bei Alonso ging es konkret um die Zeit von 2010 bis 2012 bei Real Madrid. Dort, so der Vorwurf, solle der ehemalige defensive Mittelfeldspieler Einnahmen aus Bildrechten von rund zwei Millionen Euro über eine Briefkastenfirma abgewickelt und nicht versteuert haben.

2014 wurde die Angelegenheit in der "Marca" erstmals publik. Der spanische Fiskus wollte der renommierten spanischen Sportzeitung zufolge eine Nachzahlung von drei Millionen Euro, eine Strafe von 2,25 Millionen Euro sowie 400.000 Euro Zinsen vom damaligen Bayern-Star haben.

Xabi Alonso: "Es fühlt sich an wie ein Fußball-Titel"

Während der glorreichen Zeit bei Real Madrid gab es auch bei Cristiano Ronaldo (38, l.) fiskalische Ungereimtheiten.
Während der glorreichen Zeit bei Real Madrid gab es auch bei Cristiano Ronaldo (38, l.) fiskalische Ungereimtheiten.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Die Sache ging vor Gericht!

Alonso, der mittlerweile drei Millionen Euro Steuern nachgezahlt hatte, sah sich zwei Jahre nach seinem Karriereende als aktiver Spieler 2019 sogar einer drohenden Haftstrafe ausgesetzt, wurde aber zunächst freigesprochen.

Die Verhandlung ging in die nächste Instanz. Insgesamt habe der Welt- und Europameister nach eigenen Angaben in unterschiedlichen Instanzen dreimal Recht bekommen, aber die Staatsanwaltschaft hätte weiter Druck gemacht.

"Die Staatsanwälte haben mich gejagt", sagt der Ex-Liverpooler sichtlich bewegt auf einer Pressekonferenz in Leverkusen am Freitag.

Nun aber ist die Jagd vorbei. Denn der oberste Gerichtshof in Madrid sprach Alonso frei! Die Sache ist damit endgültig vom Tisch.

Das ganze Verfahren dauerte fast ein Jahrzehnt. Immer mit dem Gedanken zu leben, vielleicht in den Knast zu müssen, war für den 114-fachen Nationalspieler Spaniens nicht leicht.

"Ich bin sehr glücklich, dass es jetzt vorbei ist, weil es eine belastende Angelegenheit war. Jetzt kann ich sagen: Es fühlt sich an wie ein Fußball-Titel", sagte der 41-Jährige.

Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP

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