Wegen absurder Regeln: Tennis-Star darf 95.000 Euro Preisgeld nicht behalten

New York City (New York/USA) - Fiona Crawley (21) ist ein aufstrebendes US-amerikanisches Tennistalent, welches bei den US-Open 81.500 Dollar (95.000 Euro) Preisgeld gewann.

Fiona Crawley (21) bei ihrer überraschenden Premiere bei den US Open.
Fiona Crawley (21) bei ihrer überraschenden Premiere bei den US Open.  © IMAGO / USA TODAY Network

Zwar verlor die 21-Jährige in der ersten Runde der US Open gegen Anastasia Pavlyuchenkova (32, Russland) deutlich, doch allein aufgrund der überraschenden Qualifikation für das Turnier stand der Weltranglisten-729. eigentlich diese ansehnliche Summe zu.

Aber sie darf das Geld nicht behalten!

Die junge Tennisspielerin ist Studentin an der University of North Carolina. Mit ihrem Team, den North Carolina Tar Heels, rangiert sie zurzeit auf Platz eins im College-Tennis-System der National Collegiate Athletic Association (NCAA), dem College-Sportförderungssystem der USA.

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Die NCAA hat aber strikte Regeln, was die Bezahlung und das Preisgeld ihrer Athleten und Athletinnen angeht.

Das Preisgeld darf dem DailyStar zufolge nur einbehalten werden, wenn es pro Kalenderjahr 10.000 Dollar (etwa 9300 Euro) nicht übersteigt und vom jeweiligen Sponsor des Events stammt.

Mit NIL-Deals könnte Fiona Crawley richtig abkassieren

Die Russin Anastasia Pavlyuchenkova (32) kegelte Fiona aus dem Turnier und darf ihr Preisgeld in jedem Fall behalten.
Die Russin Anastasia Pavlyuchenkova (32) kegelte Fiona aus dem Turnier und darf ihr Preisgeld in jedem Fall behalten.  © Sarah Stier/Getty Images/AFP

Laut den NCAA-Regeln müssen Mehreinnahmen für die Kosten aller weiteren Wettkämpfe des laufenden Jahres verwendet werden, wie etwa Anreise und Übernachtungen.

Das heißt, sämtliche Aufwendungen für zukünftige Spiele im Jahr muss Crawley nun quasi selbst tragen, bis sie wieder unter der Grenze von 10.000 Dollar gelangt.

Das tut natürlich weh. Mit gerade mal 21 Jahren sind fast 100.000 Euro ein stattliches Vermögen, aber Crawley kündigte an, sich strikt an die Regeln zu halten. Gegenüber The News & Observer sagte sie: "Ich würde nie das Geld nehmen und nie meine Teilnahmeberechtigung riskieren."

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Trotzdem machte sie ihren Unmut Luft.

"Ich habe diese Woche so hart gearbeitet, und es scheint unwirklich, dass es Football- und Basketballspieler gibt, die in NIL-Deals Millionen verdienen, und ich kann das Geld, für das ich so hart gearbeitet habe, nicht annehmen."

Seit zwei Jahren ist es College-Sportlern erlaubt, an NIL-Deals mitzuverdienen. Bei NIL-Deals verkauft die NCAA Rechte an Namen und Bildern an lokale Unternehmen, die beim College-Sport werben wollen. Dabei kommen riesige Summen zusammen.

Der Sohn von NBA-Superstar LeBron James (38), Bronny James (18), geht noch zur Sierra Canyon School. Seine Einnahmen über NIL-Deals werden von On3 NIL auf 6,1 Millionen Dollar (etwa 5,7 Millionen Euro) geschätzt.

Tennis hat in den USA freilich nicht den Stellenwert wie Basketball oder American Football, weshalb der 21-Jährigen die ganz fetten Deals eher nicht vergönnt sind.

Titelfoto: IMAGO / USA TODAY Network

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