Maschinenbauer Voith will bis zu 2500 Stellen streichen

Von Julian Weber

Heidenheim an der Brenz - Beim Maschinen- und Anlagenbauer Voith könnte gut ein Zehntel der Mitarbeiter den Job verlieren. Wie der Technologiekonzern aus dem Osten Baden-Württembergs mitteilte, prüft man Anpassungen bei Organisationsstrukturen und Belegschaft im Rahmen einer strategischen Weiterentwicklung.

Maschinen- und Anlagenbauer Voith will gut jeden zehnten Job abbauen.
Maschinen- und Anlagenbauer Voith will gut jeden zehnten Job abbauen.  © Stefan Puchner/dpa

"Im Rahmen der Anpassungen wird eine Reduzierung von bis zu 2500 Stellen erwartet", hieß es weiter.

Deutschland nehme bei den Überlegungen eine Schlüsselrolle ein. Zwar verfüge der Standort über technologische Kompetenz und Innovationskraft, gleichzeitig gebe es strukturelle Probleme. Genannt wurden insbesondere hohe Energie- und Arbeitskosten, komplexe regulatorische Anforderungen und ein hoher bürokratischer Aufwand.

Konkrete Entscheidungen zu Standorten oder Bereichen liegen den Angaben zufolge noch nicht vor. In den kommenden Wochen prüfe man Optionen, die gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern diskutiert und bewertet werden sollen. Der erwartete Stellenabbau beschreibe "einen globalen Rahmen und stellt keine Aussage über bestimmte Standorte, Bereiche oder Funktionen dar".

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Der exportorientierte Maschinen- und Anlagenbau ist einer der wichtigsten Industriezweige im Südwesten. Voith hat seinen Stammsitz im schwäbischen Heidenheim an der Brenz. Im Stammland hat der Konzern noch weitere Werke. Darüber hinaus ist Voith in Bayern, NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit Standorten vertreten.

Für den Mittelständler arbeiten weltweit rund 22.000 Beschäftigte in mehr als 60 Ländern.

Was macht Voith?

Die Branche schrumpft 2025 nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) bereits das dritte Jahr in Folge.
Die Branche schrumpft 2025 nach Angaben des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) bereits das dritte Jahr in Folge.  © Stefan Puchner/dpa

Das 1867 gegründete Unternehmen liefert Maschinen, Anlagen und technische Systeme für gleich mehrere Industriebranchen. Voith produziert unter anderem Turbinen, Generatoren und digitale Steuerungstechnik für Wasserkraftwerke.

Ein weiterer traditioneller Schwerpunkt liegt auf Papiermaschinen und Anlagen zur Aufbereitung von Altpapier. Zusätzlich ist Voith im Bereich der Antriebs- und Industrietechnik aktiv. Dazu gehören unter Getriebe und Kupplungen für Züge, Schiffe und industrielle Anwendungen.

Der Konzern mit seinen drei Bereichen Hydro, Paper und Turbo hatte zuletzt wegen der Konjunkturflaute rote Zahlen geschrieben. Im Geschäftsjahr 2023/24 sackte das Konzernergebnis auf minus 247 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 73 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz fiel auf 5,23 Milliarden Euro.

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Die Zahlen für das im September abgelaufen Geschäftsjahr 2024/25 liegen bislang nicht vor. Vor einem Jahr hatte der Technologiekonzern noch mit einer Verbesserung bei Umsatz und Gewinn gerechnet.

Konzernchef Dirk Hoke verwies auf einen zunehmenden Wettbewerbsdruck. "Voith steht vor großen Herausforderungen auf dem Weltmarkt, weshalb wir eine umfangreiche strategische Analyse unseres Geschäfts vorgenommen haben", teilte er mit. Um auch langfristig bestehen und wachsen zu können, müsse Voith über ausreichende Mittel für Investitionen verfügen und die Organisation so effizient wie möglich aufstellen.

Titelfoto: Stefan Puchner/dpa

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