Elektroauto während der Fahrt laden? Auf der A6 geht das

Carsten Hoefer

Nürnberg - Der Bund testet auf der A6 in Bayern das Laden von Elektroautos während der Fahrt auf der Autobahn.

In den Asphalt der A6 sind Spulensysteme zur kontaktlosen Energieübertragung in Fahrzeuge während der Fahrt eingelassen.  © Daniel Vogl/dpa

Die Autobahn GmbH und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gaben den Startschuss für das Forschungsprojekt auf der einen Kilometer langen Teststrecke zwischen den Ausfahrten Amberg-Sulzbach und Amberg-West.

Die Ladespulen sind unter der Fahrbahn verborgen, über spezielle Empfänger wird der Strom induktiv -also kabellos - auf die Batterie übertragen. Entwickelt wurde das E-Auto-Ladesystem nicht von einer deutschen Firma, sondern vom israelischen Unternehmen Electreon.

Electreon-Ladestrecken sind in etlichen Ländern geplant oder bereits in Betrieb, unter anderem in Israel, den USA, Frankreich, Italien und China.

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Auch in Deutschland gab es bereits eine - wesentlich kürzere - Electreon-Teststrecke, aber nicht auf einer Autobahn, sondern beim baden-württembergischen Stromversorger EnBW in Karlsruhe.

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Wissenschaftsminister Markus Blume (50, CSU, 2.v.l) und Innenminister Joachim Herrmann (68, CSU, M) lassen sich die Funktionsweise des induktiven Ladens erklären.  © Daniel Vogl/dpa

An dem Starttermin nahmen laut Mitteilung Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (50) und Innenminister Joachim Herrmann (68, beide CSU) teil.

"Der Wirkungsgrad liegt bei über 90 Prozent und wir erreichen völlig ungeahnte Möglichkeiten", sagte Blume. "Reichweiten-Probleme lösen sich." Nach Angaben von Electreon war die bisherige Rekordfahrt eines induktiv geladenen E-Autos knapp 2000 Kilometer lang.

Dem Unternehmen zufolge können ist die Technologie bei Fahrgeschwindigkeiten von bis zu von 80 Kilometern erfolgreich getestet worden. Die Fahrzeuge müssen jedoch mit den entsprechenden Empfängern ausgerüstet sein.

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