Trump-Zölle fordern Tribut: Krasser Gewinneinbruch bei Audi

Von Christof Rührmair

Ingolstadt - Die Zölle von US-Präsident Trump (79), Kosten für den Konzernumbau und schwache Geschäfte in China haben den Gewinn von Audi im ersten Halbjahr einbrechen lassen.

Audi senkte seine Prognose für das laufende Jahr. (Symbolbild)
Audi senkte seine Prognose für das laufende Jahr. (Symbolbild)  © Daniel Löb/dpa

1,3 Milliarden Euro nach Steuern bedeuten ein Minus von 37,5 Prozent, wie der zu VW gehörende Teilkonzern, zu dem auch Bentley und Lamborghini gehören, mitteilte.

Es ist bereits das dritte Mal in Folge, dass das erste Halbjahr im Vorjahresvergleich deutlich schlechter ausfällt. Noch 2022 hatten die Ingolstädter 4,4 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen.

Zudem senkt Audi auch seine Prognose für das laufende Jahr. Die Umsatzerwartung schrumpfte um 2,5 Milliarden auf 65 bis 70 Milliarden Euro und auch die Rendite wird ein gutes Stück niedriger erwartet.

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Allerdings ist dabei die Zolleinigung der EU mit den USA noch nicht berücksichtigt. Diese sei aktuell in Bewertung, hieß es. Noch habe man keine Details und nichts Schriftliches, sagte Finanzchef Jürgen Rittersberger. Grundsätzlich freue man sich aber, dass es jetzt Planbarkeit gebe.

Audi: 600 Millionen Euro Belastung durch die US-Zölle

So kann es nicht weitergehen: Audi will bis 2029 rund 7500 Stellen in Deutschland abbauen. (Symbolbild)
So kann es nicht weitergehen: Audi will bis 2029 rund 7500 Stellen in Deutschland abbauen. (Symbolbild)  © Daniel Löb/dpa

Alleine die im Frühjahr erhöhten US-Zölle haben Audi im ersten Halbjahr mit rund 600 Millionen Euro belastet, wie Rittersberger sagte.

Audi, das anders als Konkurrent BMW kein eigenes Werk in den USA hat, hatte die durch die Zölle entstandenen Zusatzkosten nicht an seine Kunden in den USA weitergegeben, ein solcher Schritt ist allerdings kostspielig. Wie es hier weitergehen soll, sagte Rittersberger noch nicht - man werde versuchen, hier den richtigen Kompromiss zwischen Preis und Volumen zu finden.

Als weiteren Grund für den aktuellen Rückgang nannte der Finanzchef die Kosten für den Umbau des Konzerns. Audi hat im Frühjahr unter anderem den Abbau von 7500 Stellen in Deutschland bis 2029 angekündigt und dafür bereits Rückstellungen gebildet. Diese belasteten das Ergebnis im ersten Halbjahr mit 600 Millionen Euro, allerdings gab es bereits erste positive Effekte der sogenannten Zukunftsvereinbarung, die die Hälfte dieser Belastung ausglichen.

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Die aktuellen Zahlen zeigten, "wie notwendig die eingeleitete Transformation ist", betonte Rittersberger. Man müsse hier "mit Vollgas" weitermachen. Mittelfristig will Audi mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr einsparen.

Titelfoto: Daniel Löb/dpa

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