Hokkaido (Japan) - Ein junger Mann, Anfang 20, wurde bei einer Wanderung auf der japanischen Insel Hokkaido brutal von einem Braunbären angegriffen – und lebend in den Wald geschleppt. Erst einen Tag später wurde seine Leiche gefunden.
Laut Medienberichten ereignete sich der Vorfall am Donnerstag während des Abstiegs vom Mount Rausu, wie die Japan Times berichtet. Ein Freund des Wanderers schlug sofort Alarm und rief die Polizei – doch es war zu spät.
Der Polizei erzählte er später, dass das Opfer etwa 200 Meter vor ihm lief, als es zur plötzlichen Attacke kam. "Er versuchte, den Bären abzuwehren, wurde aber in den Wald gezogen", erinnerte er sich.
Rettungskräfte fanden am Freitag zunächst ein blutverschmiertes Hemd. Kurz darauf entdeckten sie die Leiche des Vermissten. Die Behörden sperrten den Wanderweg unmittelbar nach dem Angriff.
Bereits Tage zuvor hatte es in der Region Warnungen gegeben: Mehrere Bären wurden gesichtet, manche ließen sich selbst von Menschen nicht abschrecken. Am Dienstag war ein anderer Wanderer von einem Bären verfolgt worden.
Braunbären sorgen immer wieder für Probleme in Japan
In der Nähe des Tatorts fingen und erschossen Jäger einen Braunbären. Ob es sich dabei um das tödliche Tier handelt, soll nun eine DNA-Analyse klären.
Die Hokkaido-Regierung hatte eindringlich geraten: Wer einem Bären begegnet, soll ruhig rückwärts gehen, keinesfalls schreien oder Steine werfen – das könnte das Tier aggressiv machen. Frische Spuren oder Kot sollten als eindeutiges Warnsignal gelten.
Der Mount Rasu, seit 2005 UNESCO-Weltnaturerbe, ist bekannt für seine hohe Braunbärpopulation – ein Paradies für Naturliebhaber, aber auch eine unterschätzte Gefahr.
Allein zwischen April und Juli dieses Jahres wurden landesweit 55 Menschen von Bären angegriffen – drei starben.