Feuerhölle in der U-Bahn: Rentner zündet Waggon an
Seoul (Südkorea) - Verstörender Vorfall in der U-Bahn von Seoul. Aus Frust über den Ausgang seines Scheidungsverfahrens legte ein Rentner Feuer in einem Zug. Sechs Menschen wurden verletzt.
Alles in Kürze
- Rentner legt in U-Bahn-Waggon Feuer, sechs Menschen verletzt
- 67-Jähriger hatte Benzin ausgeschüttet und angezündet
- 481 Passagiere wurden evakuiert, Täter festgenommen
- Sechs Verletzte und 29 mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung
- Täter gab an, Feuer aus Frust über Scheidungsverfahren gelegt zu haben

Was als dröge U-Bahn-Fahrt am Morgen des 31. Mai begann, endete für die Passagiere der Linie 5 in einem Albtraum. Plötzlich bildete sich ein enormer Feuerball. Ein 67-Jähriger hatte Benzin im Waggon ausgeschüttet und angezündet.
Was folgte, waren dramatische Szenen, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet. Panische Passagiere flüchteten vor dem Flammenmeer, andere griffen zum Feuerlöscher.
Insgesamt 481 Menschen waren an Bord, als der Feuerteufel zuschlug. Sie wurden aus dem 1,5 Kilometer langen Tunnel evakuiert.
Der leicht verletzte Täter wurde hingegen festgenommen. Er versuchte, sich unter die Passagiere zu mischen, Rußflecken an der Hand überführten ihn allerdings.
Traurige Bilanz des Vorfalls: Sechs Menschen wurden verletzt, 29 weitere kamen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Dass es keine Toten oder schwer Verletzten zu beklagen gibt, grenzt für viele Südkoreaner an ein Wunder.

Video: Hier will der Feuerteufel die U-Bahn anzünden
Brandanschlag auf U-Bahn Seoul: 67-Jähriger angeklagt
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den 67-jährigen Won-mo Won erhoben, berichtet die Zeitung JoongAng. Neben gefährlicher Brandstiftung wird dem Beschuldigten auch versuchter Mord in 160 Fällen vorgeworfen.
Gegenüber den Ermittlern gab der Täter an, das Feuer aus Frust über den Ausgang seines Scheidungsverfahrens gelegt zu haben. Die Ermittler sind sich sicher, dass Won seine Tat akribisch geplant haben muss. Das Benzin soll er bereits vor zwei Wochen an einer Tankstelle gekauft haben.
Nach einer psychologischen Untersuchung des 67-Jährigen gehen die Ermittler nicht davon aus, dass der Täter an einer psychischen Krankheit leidet, berichtet die Zeitung weiter.
Viele Südkoreaner dürften sich mit Schrecken an einen ganz ähnlichen Vorfall in der U-Bahn der Stadt Daegu erinnern. Im Jahr 2023 verübte dort ein 56-jähriger Arbeitsloser einen verheerenden Brandanschlag. 192 Menschen starben. Dass es beim jüngsten Vorfall keine Toten oder schwer Verletzten zu beklagen gibt, grenzt für viele an ein Wunder.
Zuvor sorgte ein anderer Feuerteufel in Seoul für Angst und Schrecken. Ein 61-Jähriger zündete mit einem Flammenwerfer ein Hochhaus an.
Titelfoto: Montage: Staatsanwaltschaft Seoul Südlicher Bezirk