Frau verführt Mönche und erpresst sie später mit Sex-Fotos: Gläubige im ganzen Land erschüttert

Von Carola Frentzen

Bangkok - Ein Skandal um buddhistische Mönche hat in Thailand Schockwellen ausgelöst: Eine Frau soll hochrangige Geistliche, die traditionell zu absoluter Keuschheit verpflichtet sind, zum Sex verleitet und anschließend mit unzweideutigem Bildmaterial erpresst haben. Die Rede ist von 80.000 Fotos und Videos - und jeder Menge Tempelgeldern, die auf ihr Konto flossen.

Ein Skandal erschüttert Thailands Buddhismus in den Grundfesten. Im Mittelpunkt stehen hochrangige Mönche.
Ein Skandal erschüttert Thailands Buddhismus in den Grundfesten. Im Mittelpunkt stehen hochrangige Mönche.  © Carola Frentzen/dpa

Die mutmaßliche Erpresserin, eine 35-Jährige mit dem Spitznamen "Sika Golf" wurde bereits festgenommen. Mehrere Geistliche mussten im Zuge der Ermittlungen ihre Roben abgeben, andere flohen außer Landes.

Die Zeitung "Bangkok Post" sprach vom "größten Sex-Skandal aller Zeiten", der den Klerus und das Land bis ins Mark erschüttere.

So soll ein 67-jähriger Abt vom Bankkonto des Tempels Wat Chujit Dhammaram in der Provinz Ayutthaya 380.000 Baht (etwa 10.000 Euro) an die Frau überwiesen haben. Von einem privaten Konto soll noch weit mehr Geld geflossen sein. Der Geistliche hat den Orden mittlerweile verlassen.

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Einem anderen soll "Sika Golf" erzählt haben, dass sie ein Kind von ihm erwarte. Sie forderte umgerechnet knapp 800 Euro Unterhaltszahlung pro Monat - 20 Jahre lang. Der bis dahin hochverehrte Mönch legte seine safranfarbene Robe ab und setzte sich ins Nachbarland Laos ab.

In den vergangenen drei Jahren erhielt die Erpresserin den Behörden zufolge stolze 385 Millionen Baht - das sind mehr als zehn Millionen Euro. Das meiste davon soll aus Tempelkassen stammen. Genug Geld eigentlich, um sich ein Leben in absolutem Luxus zu leisten.

Wut richtet sich gegen Mönche

Kommt ein Mönch des Weges, halten viele Thais an und lassen sich von ihm an Ort und Stelle segnen. Auch schicken Eltern ihre Söhne oft für eine gewisse Zeit ins Kloster, damit sie dort leben und lernen.
Kommt ein Mönch des Weges, halten viele Thais an und lassen sich von ihm an Ort und Stelle segnen. Auch schicken Eltern ihre Söhne oft für eine gewisse Zeit ins Kloster, damit sie dort leben und lernen.  © Peerapon Boonyakiat/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Laut Prasong Chalermpan, Leiter der Antikorruptionsabteilung der Polizei, hat sie aber fast die gesamte Summe in Online-Kasinos verspielt. Auf ihrem Konto seien nur noch umgerechnet 210 Euro übrig, hieß es.

Sicher, die Festgenommene steht im Zentrum des Skandals. Ihr Leben und ihre kriminellen Machenschaften werden von den Ermittlern gerade mikroskopisch untersucht. Aber die ganze Wut und Enttäuschung in der Gesellschaft richtet sich gegen die Mönche.

"Sie predigen. Sie verurteilen andere. Sie demonstrieren moralische Überlegenheit. Doch sie tun genau das Gegenteil", wetterte die "Bangkok Post". Stattdessen sollten sich die Geistlichen fragen, warum sie ins Kloster gegangen sind: "War es für spirituelles Training oder um die soziale Leiter zu erklimmen und durch die safranfarbene Robe Reichtum und Macht zu erlangen?"

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Um das Entsetzen zu verstehen, muss man wissen, dass Mönche in Thailand als wichtige moralische Autoritäten und spirituelle Führer verehrt werden. Ein Großteil der Bevölkerung, die den Theravada-Buddhismus praktiziert (die älteste und ursprünglichste Form des Buddhismus), begegnet ihnen mit tiefstem Respekt.

Titelfoto: Carola Frentzen/dpa

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