Von Nabila Lalee, Qamar Zaman, Zia Khan
Islamabad (Pakistan) - Bei einem seltenen Anschlag in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad sind nach Behördenangaben zwölf Menschen getötet worden.
Bei dem Vorfall vor einem Bezirksgericht seien zudem 27 Personen verletzt worden, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Pakistans Innenminister Mohsin Naqvi (47) sprach in einer Fernsehansprache von einem Selbstmordanschlag.
Der Täter habe sich dem Gericht auf einem Motorrad genähert, sagte Naqvi. Aufgrund von Sicherheitsposten habe er jedoch nicht auf das Gelände der Behörde vordringen können. Er habe schließlich ein vorbeifahrendes Polizeiauto angegriffen.
"Wir waren im Gericht, als wir eine ohrenbetäubende Explosion hörten. Alle gerieten in Panik und die Menschen rannten in alle Richtungen", sagte ein Anwalt und Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur.
Videos, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen ein brennendes Auto und dichte Rauchwolken.
In der Hauptstadt kam nach Angaben eines dpa-Reporters der Verkehr auf den Hauptverkehrsachsen zum Erliegen, nachdem die Sicherheitskräfte das Gebiet abgeriegelt hatten.
Explosion in pakistanischer Hauptstadt Islamabad: Polizei ermittelt
Anwohner und Personen, die am Gericht waren, berichteten von chaotischen Szenen, als Krankenwagen und Polizei zum Ort des Geschehens eilten.
Zunächst reklamierte keine Gruppierung einen Angriff für sich. Pakistan erlebt seit einiger Zeit einen Anstieg der Gewalt seitens militanter Gruppen. Diese fanden jedoch seit längerer Zeit nicht mehr in der Hauptstadt statt.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide. Da es sich hier aber um einen Selbstmordanschlag handelt, der sich in der Öffentlichkeit zugetragen hat, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.