Junge (8) pinkelt in Schule auf Teppich – nun könnte ihm die Todesstrafe drohen

Pakistan - Es ist kaum vorstellbar: Ein kleiner, achtjähriger Junge wird derzeit der Blasphemie beschuldigt. Im Land kommt es zu Ausschreitungen, dem Kind könnte die Todesstrafe drohen.

Der Junge wird beschuldigt, absichtlich auf einen Teppich in der Bibliothek einer religiösen Schule gepinkelt zu haben. (Symbolbild)  © 123rf/jhandersen

Derzeit befindet sich der Schüler in Obhut der Polizei, seine Familie hält sich verdeckt – aus Angst vor Ausschreitungen.

Wie der Guardian berichtete, wird dem Kind vorgeworfen, im vergangenen Monat in der Bibliothek einer Koranschule absichtlich auf einen Teppich uriniert zu haben.

So nach Angaben eines Geistlichen.

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Dies sei ein schwerer Akt der Gotteslästerung, welcher in Pakistan mit dem Tod bestraft werden kann.

Der Junge wurde wegen Blasphemie angeklagt – als jüngster Mensch des Landes.

Nach mehreren Tagen in Polizeigewahrsam kam der Junge dann jedoch gegen eine Kaution frei.

Eine Entscheidung des Gerichts, die viele Einwohner der Stadt Rahim Yar nicht befürworten konnten. Und so kam es kurz nach der Freilassung des Kindes zu massiven Ausschreitungen, wobei ein wütender Mob einen Hindu-Tempel verwüstete.

Den Behörden blieb daraufhin keine Wahl, als das Militär zu Hilfe zu rufen, um die Hindu-Minderheit in dem überwiegend muslimischen Land zu schützen.

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Pakistanischer Premierminister verurteilt den Angriff zutiefst

Der pakistanische Premierminister Imran Khan (68) verurteilt den Angriff zutiefst. Auf Twitter erklärte er, dass die Behörden angeordnet seien, alle Schuldigen festzunehmen.  © Pradeep Dambarage/ZUMA Wire/dpa

Viele Angehörige der Hindu-Gemeinschaft mussten seither fliehen. Der Junge wurde zurück in die Obhut der Behörden gebracht, seine Angehörigen tauchten unter.

Gegenüber dem Guardian verriet nun ein Familienmitglied, dass der Junge keine Ahnung habe, "dass es um Blasphemie geht". Nach wie vor könne er nicht verstehen, was er falsch gemacht hat und weshalb er "eine Woche lang im Gefängnis festgehalten wurde".

Der pakistanische Premierminister Imran Khan (68) hat den Angriff auf Twitter seither zutiefst verurteilt und erklärte, dass die Behörden angeordnet seien, alle Schuldigen festzunehmen.

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Dieser Vorfall bietet eines der jüngsten Beispiele für die Verfolgung von Minderheiten in dem überwiegend muslimischen Pakistan.

Immer wieder kommt es zu derart tragischen Fällen, in denen Beschuldigte, die den Islam oder den Propheten Mohammed beleidigt haben sollen, attackiert oder sogar umgebracht werden.

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