Palma - Der ehemalige Chef der Malle-Kultkneipe "Bierkönig", Miguel Pascual, muss vor den Richter. Dem Ex-Wirt werden gleich mehrere Delikte vorgeworfen: von Korruption über Bestechung bis hin zum Schildkröten-Mord!

Wie die Mallorca Zeitung (MZ) berichtete, gehörte dem Mallorquiner über eine Firma eine Finca in Llucmajor, etwa 30 Kilometer südöstlich von Palma. Auf dem Gelände soll Pascual zwischen 2011 und 2014 "einen radikalen Kahlschlag" angeordnet haben, um die Fläche für den Weinanbau zu nutzen.

Erster Strike: Die Umweltbehörde leitete ein Verfahren gegen Pascual ein, forderte ihn auf, das Land wieder aufzuforsten.

Doch diese Aufforderung ignorierte der frühere Ballermann-Wirt gekonnt und rodete stattdessen ab 2016 weitere Flächen ab. Allein zwischen 2019 und 2021 sollen 11,7 Hektar, also rund 17 Fußballfelder, auf Pascuals Anweisungen hin dem Erdboden gleichgemacht worden sein!

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Besonders schlimm: Bei der Abholzung sollen sechs Landschildkröten einer geschützten Art gestorben sein. Außerdem sei das Gebiet laut der Zeitung das Zuhause des Rotmilans, einer ebenfalls streng geschützten Vogelart.

Zweiter Strike: Das Umweltministerium eröffnete das nächste Verfahren, Pascual gab seine Schuld zu und zahlte ein "niedriges Bußgeld", so die MZ weiter.

Doch nun schaltete sich zusätzlich auch die Staatsanwaltschaft ein und lud zu einem Prozess im November. Folgt jetzt der dritte Strike für Pascual?

Die Anklagebehörde will neben dem Bußgeld eine Haftstraße von einem Jahr und drei Monaten für den ehemaligen Disco-Betreiber erzielen.

Außerdem solle er laut MZ eine Strafe von 7200 Euro zahlen, die Firma, der das gerodete Grundstück gehört, weitere 22.500 Euro. Darüber hinaus soll Pascual eineinhalb Jahre nicht mehr als Winzer tätig sein dürfen.

Während jedoch dieser Prozess erst gegen Ende des Jahres ansteht, lugt ein anderes Verfahren gegen den Mallorquiner bereits Anfang April um die Ecke.

Am 8. April muss Pascual wegen eines XXL-Korruptionsprozesses vor Gericht erscheinen. Das Verfahren richtet sich aber nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen neun Ortspolizisten und einen Beamten der Stadt Palma.

Der Ex-Wirt soll die Beamten laut Anklage bestochen haben, damit diese ihn rechtzeitig vor Kontrollen warnten und Anzeigen unter den Tisch fallen ließen.

Die Polizisten seien zudem von dem Unternehmer als privater Sicherheitsdienst angeheuert worden, um unerwünschte Gäste fernzuhalten. In der Folge seien einige Gegenden in der Touri-Metropole ohne Polizeipräsenz gewesen.

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