Palma (Spanien) - Auf Mallorca wütet derzeit ein heftiges Unwetter. Laut aktuellem Stand gilt auf der beliebten Ferieninsel den ganzen Sonntag die vom Staatlichen Wetteramt herausgegebene Warnstufe Orange. Das heißt: Hohes Risiko! Warnstufe gelb gilt inzwischen für die spanischen Regionen Andalusien, Aragón, Murcia, Navarra, das Baskenland, die Kanarischen Inseln sowie die autonome Stadt Melilla.

Angefangen habe alles mit ein paar Regentropfen. Doch binnen weniger Sekunden zog heftiger Wind auf, es gab sintflutartige Regenfälle, hinzu kamen Gewitter und Hagel. In einigen Regionen sei der Strom ausgefallen.

Zwischenzeitlich erreichten die Sturmböen demnach Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h, was einem Orkan entspricht.

Wie die Mallorca Zeitung berichtet, kann es bis zum Sonntagabend auch weiterhin sehr ungemütlich werden. Bis zu 50 Liter Regen seien pro Quadratmeter und Stunde möglich.

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Der Notdienst der Balearen ruft die Menschen deshalb zu besonderer Vorsicht auf.

Bislang sorgte das Wetterchaos für zahlreiche Unfälle und Schäden. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei sind weiterhin im Dauereinsatz.

Bäume wurden umgeknickt oder entwurzelt, etliche Auto beschädigt. Viele Straßen waren zeitweise nicht befahrbar, meldet das Mallorca Magazin. "Es war außergewöhnlich. Das Auto bewegte sich durch den Wind wie ein Spielzeug", berichtete der Wetterexperte der "Mallorca Zeitung", Duncan Wingen.

Laut dem Nachrichtenportal Crónica Balear wurde in Calvià eine schwangere Frau von einem Straßenschild verletzt, als es auf sie fiel. Die Frau sei zu Boden gestürzt und wurde leicht verletzt. Ihr Zustand sei stabil.

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In Palma zersplitterten durch den Sturm die Fenster der Hafenstation, umherfliegende Glasteilchen verletzten sechs Touristen.

Für die meisten Strände auf Mallorca gilt derzeit ein absolutes Badeverbot.

Auch am Flughafen Palma de Mallorca müssen sich Reisende auf Verspätungen einstellen.

Davon betroffen sind auch zahlreiche Flüge von und nach München, Paderborn, Frankfurt, Dresden und Düsseldorf.

Wer am Sonntag und Montag nach Mallorca reisen oder von dort abreisen möchte, kann sich auf der Webseite aena.es über alle Flüge informieren.

Gestrichen oder umgeleitet wurden Flüge auch von und nach Ibiza und Menorca.

Die Züge und U-Bahnen der Mallorca Railway Services (SFM) sollen indes bereits wieder rollen.

Wer mit einem Boot, einer Yacht oder auf einer Fähre unterwegs ist, solle schnellstmöglich nahegelegene Häfen ansteuern, rät die baelarische Hafenbehörde.

Wie aus einem weiteren Bericht der "Mallorca Zeitung" hervorgeht, riss der Sturm am Sonntagvormittag im Hafen von Palma das 300 Meter lange Kreuzfahrtschiff "Britannia" von den Leinen.

Es trieb unkontrolliert an der Mole entlang, bevor es gegen den 177 Meter langen Öltanker "Castillo de Arteaga" trieb und schließlich mit ihm zusammenprallte. Verletzte habe es nicht gegeben. Jedoch sei der Tanker dabei an einer Seite beschädigt worden. Treibstoff trat bisher nicht aus.

Die "Britannia" konnte inzwischen wieder an ihren Liegeplatz geschleppt werden. Sie soll fahrtüchtig sein.

In den nächsten Tagen stabilisiere sich das Wetter wieder. Der spanische Wetterdienst hat für Montag bislang nur Warnstufen an der Küste herausgegeben.

Erstmeldung von 17.01 Uhr, zuletzt aktualisiert um 19.04 Uhr.