Angst vor Krieg! Männer und Frauen in Polen müssen zur Musterung

Warschau (Polen) - Rund 250.000 Menschen in Polen könnten in den nächsten Tagen zur ärztlichen Militärkommission einberufen werden. Deren Musterung beginnt bereits am 1. Februar und dauert bis Ende April. Betroffen sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen.

Polen will mehr Personal für seine Streitkräfte und lässt deshalb ab 1. Februar Tausende Männer und Frauen auf ihre Eignung mustern.
Polen will mehr Personal für seine Streitkräfte und lässt deshalb ab 1. Februar Tausende Männer und Frauen auf ihre Eignung mustern.  © Czarek Sokolowski/AP/dpa

Damit gilt die Prüfung, ob jemand aktiv Militärdienst leisten kann, nicht mehr nur für Freiwillige und Männer, sondern auch für Frauen, die zwischen 1997 und 2005 geboren wurden und über für den Militärdienst nützliche Qualifikationen verfügen, berichtete das Portal Radio Zet.

Die Auswahlkommission prüfe die körperliche und geistige Eignung der Kandidaten. Nach Abschluss erhält der Kandidat oder die Kandidatin ein Militärheft und wird in das Militärregister eingetragen, um im Ernstfall das Land zu verteidigen.

Insbesondere Frauen, die bestimmte Berufe ausüben oder noch studieren beziehungsweise in Ausbildung sind, müssen damit rechnen, im Militärbereich herangezogen zu werden.

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Die Rede ist vor allem von medizinischen Fachrichtungen. Also etwa Psychologinnen, Radiologinnen, Labordiagnostikerinnen oder Personen, die in der medizinischen Rehabilitation tätig sind. In diesen Berufsgruppen sind auch Männer betroffen.

Zudem müssten Tierärzte damit rechnen, eine Vorladung zu bekommen. Ebenso Informatiker, IT-Spezialisten und Übersetzer.

Wer nicht erscheint, muss mit Konsequenzen rechnen

Erscheint jemand trotz Vorladung nicht zur Musterung und hat dafür keinen triftigen Grund, muss mit Konsequenzen, etwa einer Geldstrafe oder Vorführung durch die Polizei, gerechnet werden.

Nur wer eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorlegt oder glaubhafte Gründe nennt, weshalb er nicht zum Termin erscheinen kann - was dann etwa vom Bürgermeister oder Gemeindevorsteher bestätigt werden muss - bekommt eine neue Frist für die Prüfung seiner persönlichen militärischen Eignung.

Titelfoto: Czarek Sokolowski/AP/dpa

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