Weil Tiere Grenze überschritten: Russland fordert von Norwegen 4,1 Millionen Euro

Oslo/Moskau - Russland fordert von Norwegen eine Menge Geld. Der Grund ist äußerst skurril. Es geht um Rentiere und Gras.

Die Rentiere haben die territoriale Integrität Russlands nicht respektiert. (Symbolbild)
Die Rentiere haben die territoriale Integrität Russlands nicht respektiert. (Symbolbild)  © 123rf/erix2005

Russland und Norwegen befinden sich der New York Post zufolge in einer ungewöhnlichen diplomatischen Auseinandersetzung wegen Dutzender Rentiere.

Die Tiere, die traditionell in den kühlen Regionen Norwegens leben und von den einheimischen Samen gehütet werden, haben eine defekte Grenzbefestigung genutzt, um in den russischen Pasvik-Nationalpark zu gelangen.

Die Rentierwanderung, so banal sie auch klingen mag, hat zu einer ernsthaften finanziellen Forderung geführt. Russland hat Norwegen eine Rechnung präsentiert, die von 50.000 norwegischen Kronen (etwa 4300 Euro) bis zu einer enormen Summe von 47 Millionen norwegische Kronen (etwa 4,1 Millionen Euro) reicht.

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Die Bandbreite der geforderten Summe hängt von der geschätzten Dauer des Aufenthalts der Rentiere auf russischem Territorium ab.

Norwegen will den Zaun so schnell wie möglich reparieren

Es war den Tieren gar nicht erlaubt, die Grenze zu überschreiten. (Symbolbild)
Es war den Tieren gar nicht erlaubt, die Grenze zu überschreiten. (Symbolbild)  © 123rf/roboriginal

Die norwegischen Behörden reagierten mit der Tötung von 40 der 42 grenzüberschreitenden Rentiere, die in Russland geweidet hatten. Diese drastische Maßnahme wurde ergriffen, um einen erneuten Grenzübertritt zu verhindern.

Die beiden verbliebenen Tiere sollen in Kürze nach Norwegen zurückgebracht werden.

Norwegen hat seine Bürger gewarnt, die Grenze nach Russland, besonders mit Rentieren, nicht zu überqueren. "Es ist strengstens verboten, die Grenze nach Russland zu überqueren, auch für Rentiere", betonte die norwegische Landwirtschaftsdirektion in einer offiziellen Stellungnahme mit der Überschrift "Ende der illegalen Beweidung in Russland".

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Um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, hat Norwegen die Reparatur eines sieben Kilometer langen Rentierzauns in Angriff genommen, der bis zum 1. Oktober wieder in Betrieb sein soll.

Der Vorfall ereignete sich in einem ohnehin angespannten diplomatischen Umfeld. Russland hat Norwegen auf seine Liste der "unfreundlichen Länder" gesetzt, nachdem Vorwürfe über die Behandlung russischer Diplomaten laut geworden waren.

Das russische Umweltministerium hat bisher nicht auf Anfragen von Medien zu diesem Vorfall reagiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese ungewöhnliche Situation weiterentwickelt und welchen Einfluss sie auf die bereits angespannten Beziehungen zwischen Russland und Norwegen haben wird.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf/roboriginal, 123rf/erix2005

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