Oviedo (Spanien) - Was müssen diese drei Kinder die letzten Jahre gelitten haben? Nach der Befreiung aus dem Horror-Haus ihrer Eltern im spanischen Oviedo kommen nun weitere Details ans Licht.
Die beiden achtjährigen Zwillinge sowie ihr zehnjähriger Bruder wurden von den Eltern offenbar seit Dezember 2021 eingesperrt.
Nicht einmal den Garten des Einfamilienhauses sollen sie in der Zeit betreten haben.
Der Vater (promovierter Philosoph aus Deutschland) sowie die Mutter (Amerikanerin mit deutscher Staatsbürgerschaft) befinden sich in Haft.
Wie die "Mallorca Zeitung" unter Berufung auf anwesende Beamte berichtet, äußerte eine Nachbarin bereits am 14. April einen Verdacht, dass in dem Haus Kinder leben sollen. Polizisten beobachteten daraufhin mehrere Tage lang das Anwesen.
"[...] die Rollläden waren immer heruntergelassen. Offiziell war nur der Mann dort gemeldet, aber auch ihn sahen wir nie das Haus verlassen. Er öffnete nur die Tür, um Lebensmittelbestellungen entgegenzunehmen", so ein Inspektor der städtischen Polizei.
Weil die Essensbestellungen zu groß für eine Person waren, wurden die Beamten misstrauisch. Auch weil sich im Obergeschoss Vorhänge bewegten, während der Mann unten ein Paket annahm.
Am 28. April (11 Uhr) erfolgte schließlich die Durchsuchung, auch eine Dolmetscherin war anwesend. Ein beteiligter Beamter erklärte: "Er öffnete uns das Tor zur Einfahrt, wirkte ungepflegt und war barfuß. [...] Er ließ uns herein, bat uns aber zu warten, bis den Kindern Masken aufgesetzt wurden."
Kinder waren verwahrlost, trugen Windeln
Im Haus machten die Beamten dann erschreckende Entdeckungen. Die Mutter soll immer wieder gesagt haben, die Kinder seien erkrankt, weshalb sich ihnen niemand nähern dürfe. "Jeder von ihnen trug drei Masken übereinander."
Das Haus sei überall voller Müll gewesen. Die Kinder wirkten verängstigt und verwahrlost, waren schmutzig. Sie trugen Windeln unter ihren Schlafanzügen.
Im Kinderzimmer zeichnete sich ein ähnliches Bild. Die Zwillinge sollen in Babybetten geschlafen haben, der Zehnjährige ebenfalls in einem viel zu kleinen Bett.
"Alle Fenster waren geschlossen, es gab keine Luftzirkulation." Zudem wurde noch eine völlig verfilzte Katze entdeckt.
Bei einer ersten Vernehmung gab die Mutter an, dass die Familie im Dezember 2021 in das Haus gezogen sei. Dort beschloss das Paar offenbar - aus Angst während der Corona-Pandemie - die Kinder nicht mehr nach draußen zu lassen.
Die Kinder wurden zur Untersuchung in eine Klinik gebracht. Schuhe in ihrer Größe hatten sie zu dem Zeitpunkt schon lange nicht mehr. Laut Ermittlern seien die letzten 2019 gekauft worden. Nun kümmert sich der Sozialdienst um die drei.