Honolulu (Hawaii/USA) - 1972 wurde eine junge Frau auf Hawaii tot aufgefunden. Die Umstände legten ein besonders brutales Verbrechen nahe. Doch die Ermittler standen lange vor einem Rätsel, gaben aber nicht auf Nach 50 Jahren wurde der mutmaßliche Mörder des Cold Case nun überführt und verhaftet.

Nancy Anderson hatte einen großen Traum: Nach ihrem Highschool-Abschluss 1971 zog die junge Frau nach Hawaii. Doch nur wenige Monate später im Januar 1972 wurde die 19-Jährige tot aufgefunden - in ihrem Apartment unweit des berühmten Strandes von Waikiki, wie New York Post berichtete.

Nancy starb einen grausamen Tod: Mit 62 Messerstichen beendete der Täter ihr junges Leben.

Die junge Frau galt als lebenslustig, hatte viele Bekanntschaften und hatte wohl auch die ein oder andere Liebschaft.

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Die Untersuchungen gestalteten sich schwierig. Obwohl die Polizei alle Hebel in Bewegung setzte, unzählige Zeugen befragte, Fingerabdrücke sicherte und sogar Lügendetektor-Tests durchführte, konnte der Täter nie ermittelt werden. Lange galt der Freund der jungen Frau, ein Handelsvertreter, als Verdächtiger. Doch der Mann hatte ein Alibi und seine Fingerabdrücke passten nicht zu den Spuren am Tatort.

Irgendwann wurde der Fall zu den Akten gelegt, galt als sogenannter Cold Case - als ungelöster Mordfall.

Doch die Ermittler gaben nicht auf: Immer wieder wurde die Akte Nancy Anderson geöffnet, immer wieder wurden Beweise neu bewertet.

50 Jahre später - der Durchbruch. Letzte Woche wurde ein mittlerweile 77-jähriger Mann festgenommen. Die Polizei ist sich sicher: Tudor Chirila Jr. tötete Nancy Anderson. Erst ein Tipp im letzten Dezember führte die Ermittler auf seine Spur.

Doch der Mann hatte mittlerweile eine erstaunliche Karriere hingelegt, war erfolgreicher Anwalt, später auch Staatsanwalt in Reno (Nevada). Der 77-Jährige war sogar im Gespräch für einen Richterposten am obersten Gericht des US-Bundesstaates Nevada.

Den erfahrenen Polizisten war klar: Chirila ist mit allen Wassern gewaschen. Um ihn zu überführen, mussten stichhaltige Beweise her. Ein DNA-Test bei seinem Sohn John Chirila, der in Kalifornien lebt und wohl keinen Kontakt zu seinem Vater pflegt, wurde angeordnet. Das Resultat: John muss ein naher Verwandter des Mörders von Nancy Anderson sein.

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Anfang September konfrontierte die Polizei dann Tudor Chirila Jr., führte ebenfalls einen DNA-Test durch und durchsuchte sein Anwesen. Chirila wusste, dass seine Vergangenheit ihn einholte.

Der ehemalige Staatsanwalt sah nur einen Ausweg: Selbstmord - doch er überlebte und sitzt mittlerweile im Gefängnis.

Schon bald soll Chirila nach Hawaii überstellt werden - dort wird er sich wegen Mordes verantworten müssen. Ein Antrag auf Freilassung nach Zahlung einer Kaution wurde abgelehnt. Nancy Andersons Mörder wird wohl den Rest seiner Tage im Gefängnis verbringen.