Nach tödlichem Boots-Unglück: War der Fähren-Kapitän von Delfinen abgelenkt?

Florida (USA) - Gut vier Tage nach dem tödlichen Fährenunglück im US-Bundesstaat Florida äußerte sich jetzt erstmals der Bootsführer, der mit seinem Boot in die Fähre gekracht war. Dabei wirft er dem Fähren-Kapitän vor, durch das Beobachten von Delfinen abgelenkt gewesen zu sein.

Jeffry Knight krachte mit seinem Boot in die Clearwater-Fähre.  © Jefferee Woo/Tampa Bay Times/AP/dpa

Am Sonntagabend stieß vor der Memorial Causeway Bridge in Florida ein Boot in eine Fähre, ein Mensch kam dabei sogar ums Leben.

Der Anwalt des Bootskapitäns verlas am Dienstag einen Brief, in welchem Jeffry Knight den Fähren-Betreiber für den tödlichen Crash verantwortlich macht.

Diesem wirft er vor, dass das Schiff nicht mit den nötigen Navigationslichtern ausgestattet war. Mehrere Augenzeugen hätten bestätigt, dass die Fähre nicht ausreichend beleuchtet war. Doch nicht nur mangelnde Beleuchtung hätte ihn die Fähre übersehen lassen.

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Nur wenige Momente vor der Kollision hätten der Kapitän der Fähre und seine Crew im Wasser nach Delfinen Ausschau gehalten, wodurch sie abgelenkt wurden und nicht mehr auf die Navigation geachtet haben sollen.

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Ein Mensch kam bei dem Boots-Unglück in Florida ums Leben.  © Douglas R. Clifford/Tampa Bay Times/AP/dpa

Alkohol spielte bei dem Unfall keine Rolle

Nach dem Crash wurden die Passagiere von der Fähre evakuiert.  © Douglas R. Clifford/Tampa Bay Times/AP/dpa

Auch dass er sofort vom Unfallort geflüchtet ist, streitet Knight vehement ab. Wie die "New York Post" berichtet, hätte er versucht, so lange wie möglich vor Ort zu bleiben. Doch zu seiner eigenen Sicherheit hätte er fliehen müssen, weil sein Boot voll Wasser gelaufen sei.

"Die verzweifelte Mutter eines Säuglings an Bord flehte nach dem Unfall um eine sofortige Abfahrt, weil sie befürchtete, ihr acht Wochen altes Kind könnte Verletzungen erlitten haben", heißt es weiter.

Nachdem der Bootsfahrer das Ufer erreicht hatte, hätte er einen seiner Passagiere sofort angewiesen, den Notruf zu wählen, mit welchem er mehrere Minuten lang in Kontakt gestanden hätte. Währenddessen befolgte er dessen Anweisungen, um den verletzten Menschen auf der Fähre zu helfen.

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Knight hätte sogar angeboten, die Fähren-Passagiere mit seinem Boot zum Ufer zu bringen. Ein freiwilliger Alkoholtest des Bootskapitäns zeigte später, dass er während des Unfalls nicht unter Alkoholeinfluss gestanden hatte.

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