Fight Club im Klassenzimmer: Lehrer ermutigt Schüler, gegeneinander zu kämpfen

Indianapolis (USA) - Ein Grundschullehrer soll im US-Bundesstaat Indiana eine Bestrafung im Stil eines "Fight Clubs" inszeniert haben.

In einem Klassenzimmer soll ein Kind mit Behinderung geschlagen worden sein. (Symbolbild)
In einem Klassenzimmer soll ein Kind mit Behinderung geschlagen worden sein. (Symbolbild)  © 123rf/marwphoto

Unter den kämpfenden Schülern war auch ein Junge mit besonderen Bedürfnissen, berichtet die New York Post.

Die Mutter des Kindes reichte eine Klage gegen die George Washington Carver School und den Lehrer Julious Johnican ein. Sie behauptet, der Lehrer habe es mehrfach geduldet, dass sich Schüler miteinander anlegen.

Ihr 7-jähriger Sohn habe sie bereits zu Beginn des Schuljahres vor der Situation gewarnt. Die Mutter habe sich sofort an die Schulleitung gewandt, die die Vorwürfe jedoch monatelang ignoriert habe.

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Bei einer Elternsprechstunde im November machte der Lehrer ein Fehler: Er wollte der Mutter ein Video zeigen, das die Sicherheit in seinem Klassenzimmer veranschaulichen sollte, öffnete jedoch einen Clip, auf dem eine Prügelszene unter den Schülern zu sehen war.

Auf dem Video sieht man, wie ein mutmaßlicher Mitschüler auf den wehrlosen Jungen einschlägt und dabei "Leg dich nicht mit mir an" ruft. Julious soll das Ganze bestärkt haben mit den Worten: "Das stimmt. Du verstehst ihn (...) Ich weiß, dass du ihn kriegen willst, wenn er Dinge tut."

Die Mutter behauptete außerdem, dass der Lehrer den 7-Jährigen mindestens zweimal zu Boden gedrückt habe, während andere Schüler auf ihn einschlugen.

Die Schule ignorierte die Anschuldigungen

Der Junge wurde angeblich mehrmals von seinem Lehrer zu Boden gedrückt. (Symbolbild)
Der Junge wurde angeblich mehrmals von seinem Lehrer zu Boden gedrückt. (Symbolbild)  © 123RF/austler

Noch bevor die Mutter die Schule nach der Konferenz verlassen hatte, berichtete ihr Sohn von einer anderen Situation, in der ein anderes Kind auf Anweisung des Lehrers mit dem Kopf gegen einen Schreibtisch geschleudert und geschlagen worden war.

Die Mutter versuchte sofort, ein weiteres Treffen mit der Schule zu vereinbaren, wurde jedoch wiederholt abgewiesen und informiert, dass es ihr Kind sei, das störe und lüge, und dass dies ein Zeichen für eine gestörte Persönlichkeit des Kindes sei und mit seinem ADHS zusammenhänge.

Ein Vertretungslehrer, der ebenfalls in der Klage genannt wurde, sagte offenbar, dass Schüler mit besonderen Bedürfnissen dämonisch besessen seien.

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Am Dienstag veröffentlichte die Schule eine Erklärung, in der es hieß, dass sie das in der Beschwerde behauptete Verhalten nicht tolerieren und Berichte über potenziellen Missbrauch und Vernachlässigung ernst nehmen werde. Der Lehrer wurde sofort suspendiert und darf nun keinen Kontakt mehr zu den Schülern haben.

Es wurden genug Beweise gesammelt, um die Behauptungen des Kindes zu bestätigen.

Titelfoto: 123RF/austler

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