Vierfachmord in den USA: Bryan Kohberger entgeht der Todesstrafe, Opfer-Angehörige sind entsetzt
Moscow (USA) - Zweieinhalb Jahre nach dem mysteriösen Vierfachmord im US-Bundesstaat Idaho hat der mutmaßliche Täter Bryan Kohberger (30) einen Deal akzeptiert, der ihm die Todesstrafe erspart.
Alles in Kürze
- Bryan Kohberger akzeptiert Deal und entgeht Todesstrafe
- Vier lebenslange Haftstrafen für den 30-Jährigen
- Opfer-Angehörige sind entsetzt über den Deal
- Kohberger bekennt sich schuldig an Vierfachmord
- Familien der Opfer kritisieren das Strafrechtssystem

Wie People berichtete, bekennt sich Kohberger schuldig, die College-Studenten Kaylee (†21), Madison (†21), Xana (†20) und Ethan (†20) in der Nacht zum 13. November 2022 überfallen und ermordet zu haben.
Kohberger, der zuvor auf "nicht schuldig" plädiert hatte, verzichtet damit auf sein Recht auf ein Schwurgerichtsverfahren, bei dem ihm im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe hätte drohen können.
Damit akzeptiert er vier aufeinanderfolgende lebenslange Haftstrafen plus bis zu zehn Jahre Haft für die Einbruchsdelikte.
Laut ABC News wird der 30-Jährige auch auf sein Recht auf Berufung verzichten. Der Beginn des Mordprozesses war eigentlich für den 11. August angesetzt worden.
Sollte sich der frühere Kriminologie-Student nun bei einer Anhörung am 2. Juli tatsächlich in vier Fällen des Mordes schuldig bekennen, entfällt der ursprünglich vorgesehene Gerichtsprozess.
Wie TMZ berichtete, sollen die Angehörigen der Opfer entsetzt und fassungslos auf den Deal der Staatsanwaltschaft reagiert haben.
Vier lebenslange Haftstrafen für Bryan Kohberger: Familien der Opfer kritisieren den Deal

Kaylees Eltern äußerten gegenüber TMZ, die Todesstrafe sei lediglich eine Illusion im Strafrechtssystem, die als Verhandlungsinstrument des Staates diene.
"Die Vorstellung, dass sich jemand eines Verbrechens schuldig bekennen kann und trotzdem ungeschoren davonkommt, offenbart ein systemisches Versagen. Wie die Staatsanwaltschaft von Latah County unsere Familie während dieses Prozesses behandelt hat, wünschen wir niemandem", so Familie Goncalves.
Die Angehörigen von Madison ergänzten: "Wir haben schon früh in der Untersuchung Entscheidungen infrage gestellt: Warum hat sich der Bürgermeister zu dem Fall geäußert? Warum leitete ein Beamter mit weniger als zwei Jahren Erfahrung die Ermittlungen? Warum war die Universität von Idaho involviert, obwohl sie die Tat als isolierten Vorfall außerhalb des Campus deklarierte?"
Kohberger, der sich akribisch auf die Bluttat vorbereitet und offenbar gehofft hatte, dem Strafsystem zu entgehen, konnte letztendlich aufgrund von Handyaufzeichnungen und Überwachungskameras überführt werden. Auch sein auffälliger weißer Hyundai, der am Tatort gesehen wurde, spielte bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle.
Titelfoto: Monroe County Correctional Facility, Instagram/kayleegoncalves